Barsinghausen. Große Ehre für Alexandra Popp: Die Stürmerin des Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg ist heute in Barsinghausen als „Niedersachsens Fußballerin des Jahres 2022“ geehrt worden. Die 32-Jährige folgt damit auf Maximilian Arnold, der die Auszeichnung im Jahr 2021 erhalten hatte. Popp nahm die Ehrung im Rahmen einer kleinen Feierstunde vor geladenen Gästen im Sporthotel Fuchsbachtal entgegen. Die Wahl wird alljährlich vom Niedersächsischen Fußballverband (NFV) in Zusammenarbeit mit dem Verein Niedersächsische Sportpresse veranstaltet..
„Diese Auszeichnung ist eine unglaublich schöne Anerkennung für mich, mit der ich nicht gerechnet habe“, sagte Popp, die in Begleitung von Felix Gauger aus der Medienabteilung des VfL und von Benjamin Hoppenz, dem Koordinator Sport des VfL, zur Ehrung gekommen war. „Mit meinem Team habe ich 2022 viel erleben und Menschen begeistern dürfen. Deshalb darf ich auch für die Mannschaft hier stehen. Das macht mich sehr, sehr stolz“, so die Wolfsburgerin, die auch ihre Hoffnung zum Ausdruck brachte, dass sich der Frauenfußball auch in Zukunft weiterentwickeln und professionalisieren wird.
Die Laudatio auf Popp hielt der Chefredakteur des kicker, Jörg Jakob. „Die niedersächsischen Sportjournalisten haben für 2022 mit bemerkenswerter Mehrheit die absolut richtige Wahl getroffen. Darum darf der Niedersächsische Fußballverband eine auf und neben dem Platz herausragende Persönlichkeit ehren“, so Jakob, der Popp als „das Gesicht eines großartigen Teams“ bei der Europameisterschaft in England bezeichnete.
„Sie steht auch für den Aufschwung des Fußballs der Frauen. Mehr noch: In einem insgesamt schwierigen Jahr war Alexandra Popp eine erfreulich wohltuende Botschafterin des gesamten deutschen Fußballs. Die Torjägerin des VfL Wolfsburg hat in ihrer Karriere und speziell im EM-Jahr 2022 immer wieder bewundernswerten Sportsgeist gezeigt. Mit ihrer persönlichen Widerstandskraft gegen Verletzungen und als vorbildliche Teamplayerin“, so der Journalist aus Nürnberg, der betonte, dass Alexandra Popps Stimme Gewicht habe, wenn es um Themen des Fußballs geht, aber auch beim Blick über den Tellerrand hinaus.
„Dabei verbindet sie ihre Meinungsstäre mit einem gewinnenden, authentischen Auftreten. Dazu zählen Humor und Leichtigkeit, wie zum Beispiel im ersten Interview gleich nach dem 3:2-Sieg vergangene Woche in London (Champions-League-Halbfinale des VfL Wolfsburg beim FC Arsenal; Anm. d. Red.): ´Verdammte Axt, ich kann nicht mehr.` Das fand ich sehr erfrischend.“
Jörg Jakob forderte in seiner Laudation, dass in den Vereinen die Trainingsbedingungen weiter verbessert werden müssen und gleichzeitig die Grundgehälter im Profibereich sowie die Prämien beim DFB anzuheben sind, „damit die Spielerinnen Fußball tatsächlich als Beruf ausüben können.“ Der vom Nationalteam so begeisternd ausgelöste neuerliche Boom müsse mit anhaltenden Fördermaßnahmen an der Basis und fortschreitender Professionalisierung in der Bundesliga untermauert werden.
Jörg Jakob rechnete die erstaunliche Titelsammlung von „Poppi“ vor und hofft, dass schon in diesem Jahr noch mehr zu erwarten ist. Denn immerhin tanzt der VfL in der Champions League, der Meisterschaft und im Pokal noch auf drei Hochzeiten, stehen auch die Chancen für den Gewinn der Torjägerkanone nicht schlecht.
„Sie geht voran und lässt ihr Herz immer auf dem Platz.“ Dieses Zitat stammt von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg. „Ein größeres Lob kann es für ein Mitglied eines Teams nicht geben, egal, um welche Mannschaftssportart es sich handelt“, unterstrich Jörg Jakob die Bedeutung dieser Aussage.
Alexandra Popp ist die fünfte Titelträgerin in der nunmehr 32-jährigen Wettbewerbsgeschichte und nach Petra Damm, Stefan Meißner, Roy Präger, Stefanie Gottschlich, Martina Müller, Marcel Schäfer, Edin Dzeko, Kevin De Bruyne, Pernille Harder und Maximilian Arnold bereits der/die elfte Wolfsburger*in, der/die mit dem Titel ausgezeichnet wurde.