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Arbeiten, wo andere Urlaub machen – Ausbildung zum Forstwirt im Deister

Ausbilder Janek Exner mit den Auszubildenden Pauline Lachmund, Olé Habekost, Yannic Mieztke und

Barsinghausen/Region. Die Calenberger Online News waren zu Besuch bei Sebastian Lehmann, Forstwirt bei den Niedersächsischen Landesforsten und Leiter der Försterei Georgsplatz. Am Forsthaus haben sich die Auszubildenden in ihrem Schlechtwetter-Arbeitsplatz ausgetobt. Sie wussten zu erklären, warum der Arbeitsplatz etwas Besonderes ist..

Waren im Wald noch Vögel und das raschelnde Laub unter den Füßen zu hören, erklingt vom Forsthaus Kreissägen Geheul und eifriges Hämmern. Der dichte Nebel an diesem Herbsttag verhindert viele Arbeiten im Wald. Bäume, z.B., dürfen nur bei guter Sicht gefällt werden. Doch es gibt genug Arbeit. „Als Forstwirte nutzen wir den Wald wirtschaftlich, wollen ihn aber auch schützen und den Bürgern erlebbar machen“, erklärt Lehmann. Um diese drei Themen unter einen Hut zu bekommen, sind Kompromisse nötig. „Für die Besucher stellen wir Schutzhütten, Bänke und Tische usw. zur Verfügung.“ Die drei Auszubildenden Olé Habekost, Yannic Mieztke und Pauline Lachmund bauen unter Anleitung von Ausbilder Janek Exner gerade an Hochsitzen für Jäger.

„Mein Vater ist auch Forstwirt, ich bin quasi damit aufgewachsen. Vielleicht beginne ich nach meiner Ausbildung auch noch ein Studium“, erzählt Pauline zu ihrer Berufswahl. Auch Yannic ist über die Familie in diesem Berufsfeld gelandet. Genau wie Yannic, gefällt auch Olé die Abwechslung im Beruf und dass man viel in der Natur ist. „Es wird nie langweilig. Am meisten Spaß macht die Arbeit mit der Kettensäge im Wald“, so der Azubi.

Der Beruf des Forstwirtes ist ein anerkannter Ausbildungsberuf. Die vielseitige Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre. Forstwirte arbeiten mit und in der Natur. Sie führen die Arbeiten weitestgehend selbstständig und eigenverantwortlich aus. Das verlangt Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit. Das Pflanzen neuer Wälder, Pflege und Schutz des Waldes gehören genauso zu den Aufgaben eines Forstwirtes wie die Ernte des umweltfreundlichen, nachwachsenden Rohstoffes Holz. Ein wesentlicher Bestandteil ist die Arbeit mit der Motorsäge. Auch Naturschutzarbeiten an Waldrändern, Gewässern und Biotopen führen Forstwirte aus.

Derzeit sei die Suche nach Auszubildenden nicht schwer, freut sich Exner. Auf die zwei Stellen kamen 26 Bewerbungen. „Da im Wald niemand reich wird“, lacht Exner, „sind alle aus Überzeugung dabei und haben Spaß daran, in der Natur und mit den Jahreszeiten zu arbeiten.“ Erfreulich sei, dass auch immer mehr Frauen in den Beruf finden. Laut Exner sei es zwar ein körperlicher Beruf und durchaus anstrengend, aber man könne gut heimatnah arbeiten. Den Wald am Wohnort gestalten. „Die Bäume, die wir pflanzen, stehen 100 Jahre. Auch wenn es bei Regen weniger Spaß macht.“

Lehmann erfreut sich in seinem Beruf auch an den besonderen Momenten im Wald, wenn Sonne und Nebel eine ganz besondere Stimmung verbreiten. „Die Welt ist sehr schnelllebig geworden, da ist der Wald ein ganz besonderer Ort.“

Die Einstellungstermine bei den Niedersächsischen Landesforsten sind jedes Jahr der 1. August. Die Bewerbungsverfahren starten etwa ein Jahr zuvor. Mehr Informationen gibt es auf der Internetseite der Landesforsten.