Anzeige

Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Krebsgesellschaft ehrt KRH Pflegekraft

Foto: Jule Hess/Presse.

Region. Eigentlich ist es ein Preis für das Lebenswerk: Die Konferenz Onkologischer Kranken- und Kinderkrankenpflege als Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Krebsgesellschaft, vergibt den Pia Bauer Preis, eine der höchsten persönlichen Ehrungen für onkologische Fachpflege in Deutschland, an Jule Hess, Pflegekraft auf Station C3 im KRH Klinikum Siloah..

Hintergrund für diese besondere Ehrung: Marcel, ein erst 33-jähriger an akuter lymphoblastischer Leukämie (ALL) erkrankter Patient wurde von dieser schweren und bedrohlichen Erstdiagnose kalt erwischt und aus seinem gewohnten Leben aus Studium und Beruf herausgerissen. Die Diagnose und auch die Behandlung hatten ihn unter starken mentalen und physischen Stress gesetzt – er war sogar kurz davor, die lebensrettende Therapie abzubrechen. Hier kam Jule Hess ins Spiel: Die 35-jährige gebürtige Stendalerin kümmerte sich aufopferungsvoll um Marcel, baute ein Vertrauensverhältnis zu ihm auf und beantwortet ihm immer wieder und wieder alle seine Fragen rund um die Erkrankung und die Therapie. „Als Pflegerin mit großem Herz und patenter medizinischer Kompetenz hat sie es nicht nur immer wieder geschafft, mich aus meiner Traurigkeit zu reißen und mich an schwachen Tagen zu unterstützen“, so Marcel. „Als Patient in einer so schwachen Position ist es schwer, in Worte zu fassen, wie viel es bedeutet, wenn die Pflege so viel mehr leistet als Aufklärung und Unterstützung – es ist die Art von Pflege, die uns an Heilung glauben lässt, obwohl Umstände und Widrigkeiten es schwermachen“, schrieb er an die Preis-Jury der KOK.

Für Jule Hess als onkologische Fachpflegekraft war die Auszeichnung mit dem Pia Brauer Preis auf dem KOK Jahreskongress am 9. September 2023 in Berlin sehr bewegend und besonders: „Ich hatte unglaublich Gänsehaut und war einfach nur hin und weg. Am meisten freut es mich aber, dass er seine Therapie weiter durchgezogen hat und dass es ihm heute gut geht.“ Jule Hess konnte den Patienten erreichen, weil sie eine vertrauensvolle Beziehung zu ihm aufgebaut hat. „Wenn man so eine schwere Diagnose erhält, dann ist man fix und fertig. Und man stellt dann immer wieder dieselben Fragen und ist tief verunsichert. Da müssen wir als Pflegekräfte und besonders als onkologische Fachpflegekräfte immer wieder darauf eingehen und mit vielen Gesprächen und Informationen, aber auch mit einer Prise Humor und einfach mit Menschlichkeit unseren Patienten klarmachen, dass sie nicht alleine sind mit ihren Sorgen und Ängsten“, erläutert Hess. Rückhalt bei dieser herausfordernden Aufgabe erhält sie vor allem durch ihr Team: „Von der Reinigungskraft bis zur Stationsleitung sind alle toll auf der C3 – man kann mit allen sprechen und alle packen zusammen an. Ein besseres Team kann ich mir nicht vorstellen“, betont sie.