Ausbildungsmesse: Mehr als 700 Jugendliche entdecken berufliche Vielfalt im Calenberger Land

Djamila Faust und Leonie Wittmann von der Lisa-Tetzner-Oberschule informieren sich bei der Stadtverwaltung über die Ausbildungsmöglichkeiten in den Kindertagesstätten. Quelle: Stadt Barsinghausen.

Barsinghausen. Rund 700 Jugendliche aus den Barsinghäuser Schulen und der Oberschule Gehrden haben am letzten Mittwoch die Gelegenheit genutzt und sich bei der Ausbildungsmesse im Zechensaal über die Möglichkeiten informiert, wie es für sie nach der Schule beruflich weitergehen kann. 40 Arbeitgeber aus dem Handwerk, dem öffentlichen Dienst und der Industrie gaben den jungen Besucherinnen und Besuchern der Messe vielfältige Einblicke in ihre Ausbildungsberufe und dualen Studiengänge..

„Insbesondere die Stände, an denen die Jugendlichen selbst Hand anlegen konnten, waren sehr beliebt und dicht umlagert“, zieht Barsinghausens Wirtschaftsförderer Timo Muchow eine Bilanz. Seinen Worten zufolge sei die diesjährige Ausbildungsmesse wieder ein voller Erfolg. „Viele Arbeitgeber haben uns eine sehr positive Rückmeldung gegeben.“ Veranstalter war der „Förderverein Ausbildungsmesse Barsinghausen“. Organisiert wurde die Messe wie in den Vorjahren vom Verein „Ausbildung im Verbund pro regio“, unterstützt durch die Wirtschaftsförderung der Barsinghäuser Stadtverwaltung. „Unser Dank geht auch an die LABORA Jugendwerkstatt, das Freiwilligenzentrum Barsinghausen und die Bäckereien Hünerberg und Sprengel sowie das Gehrdener Backhaus, die sich um die Verpflegung der Ausstellenden gekümmert haben“, sagt Barsinghausens Wirtschaftsförderer Timo Muchow.

„Der Mehraufwand durch die Einbeziehung des Außengeländes hat sich gelohnt“, so Yvonne Salewski, Geschäftsführerin von „pro regio“. „Bei STRABAG konnten die Jugendlichen Pflastersteine verlegen und bei der Polizei eine Schutzausrüstung anlegen. Ein Highlight war der John Deere 6R 185 von LVB-Steinbrink auf den die Schülerinnen und Schüler klettern und feststellen konnten, wie viel Technik mittlerweile in der Landwirtschaft steckt.

Zu den Ausstellern gehörten mit der Barsinghäuser Stadtverwaltung, dem Zoll, der Polizei, der Justizverwaltung und der Bundeswehr zahlreiche Arbeitgeber aus dem öffentlichen Dienst. Während die Stadtverwaltung insbesondere für den Bereich der Kinderbetreuung Werbung machte, konnten sich die Jugendlichen beim Zoll zahlreiche Asservate anschauen und bekamen so dessen Arbeit nähergebracht.

 

Ganz handfest ging es indessen bei vielen Ständen von Handwerksbetrieben und Industrieunternehmen zu. So konnten mutige Schülerinnen und Schüler beispielsweise bei Scholl-Glas unterschiedliche Glasarten schneiden und bei den Bäckereien Hünerberg und Sprengel deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei der Herstellung von Brötchen und Brezeln über die Schulter schauen und ein Rätsel lösen. Doch auch bei Ausstellern aus dem Gesundheitsbereich war Mitmachen angesagt: Der Arbeiter-Samariter-Bund hatte unter anderem einen Dummie mitgebracht, an dem Jugendlichen die Wiederbelebung eines Unfallopfers trainieren konnten.

Max Matthiesen als Vorsitzender des „Fördervereins Ausbildungsmesse Barsinghausen“ hatte in seiner Begrüßung auf die große Bedeutung solcher Veranstaltung wie der gestrigen hingewiesen. „In Niedersachsen sind momentan noch Tausende Lehrstellen unbesetzt, und in den kommenden Jahren werden die geburtenstarken Jahrgänge aus dem Berufsleben ausscheiden.“ Daher sei es wichtig, so viele Ausbildungsplätze wie möglich zu besetzen, unterstrich er. Zugleich bedankte er sich bei der Stadtverwaltung für die finanzielle Unterstützung, ohne die eine solche Messe nicht umzusetzen sei. Bürgermeister Henning Schünhof hob indessen die Bedeutung der Messe in Sachen Netzwerkarbeit hervor. Viele Arbeitgeber hätten die einmalige Chance, sich untereinander zu vielfältigen Themen auszutauschen und könnten so von den Erfahrungen anderer profitieren.

Neu in diesem Jahr war Yvonne Salewski vom Verein „pro regio“ zufolge unter anderem das „Ausbildungscafé“. „Damit wollen wir den Unternehmen und den Jugendlichen die Gelegenheit bieten, in einer ruhigen und zugleich ungezwungenen Atmosphäre direkt in Kontakt zu kommen und die Möglichkeiten für eine Ausbildung auszuloten.“ Zudem sei aufgrund der gestiegenen Ausstellerzahlen auch das Außengelände erstmals in die Messe einbezogen worden.