Region Hannover. Schwangerschaft, Geburt, Elternschaft: Ein Kind verändert das Leben junger Eltern von Grund auf. Viele fühlen sich aufgrund der neuen Situation ohnehin schon verunsichert. Kommen dann noch gesundheitliche, soziale oder finanzielle Belastungen hinzu, kann das verheerende Folgen haben für die ganze Familie. Hier setzt das Programm „Babylotse Region Hannover“ an: Schon in der Geburtsklinik nehmen die Babylotsen Kontakt zu den Eltern auf, stehen beratend zur Seite und vermitteln auf Wunsch der Familien an Angebote vor Ort weiter. Jetzt hat die Regionsversammlung das erfolgreiche Programm nach der dreijährigen Pilotphase am Regionsklinikum Neustadt verstetigt und außerdem einstimmig beschlossen, es auf weitere Standorte des Regionsklinikums im Zuständigkeitsbereich des Jugendamtes der Region Hannover auszuweiten..
„Mit der Verstetigung des Programms ,Babylotse Region Hannover‘ setzt die Regionsversammlung ein deutliches Zeichen für den Kinderschutz und die Frühen Hilfen in der Region. Das Projekt unterstützt Familien in herausfordernden Lebenslagen und trägt dazu bei, dass Kinder in seelischer, psychischer und physischer Gesundheit aufwachsen können“, sagt Dr. Andrea Hanke, Dezernentin für Soziales, Teilhabe, Familie und Jugend der Region Hannover.
Das Pilot-Projekt war zunächst für drei Jahre im Regionsklinikum Neustadt am Rübenberge umgesetzt worden. Das Angebot ist kostenfrei und freiwillig und richtete sich bislang vornehmlich an alle Eltern, die das Klinikum Neustadt am Rübenberge als Geburtsort ausgewählt haben. Der Einzugsbereich umfasst neben Neustadt am Rübenberge auch die Kommunen Wunstorf, Garbsen sowie den Bereich Nienburg. Allein im Jahr 2023 zählte das Angebot von Januar bis August 428 Beratungen. Künftig sollen die Babylotsinnen den Standorten Burgwedel, Gehrden sowie am bisherigen Standort Neustadt am Rübenberge verstetigt werden.
Inhalt des Programms ist die frühe Anbindung an unterstützende Hilfen in der Schwangerschaft sowie nach der Geburt. Die Babylotsen unterstützen Eltern dabei, sich von Anfang an im Umgang mit ihrem Baby sicherer zu fühlen. Sie sind in Geburtskliniken stationär direkt vor Ort und können frühzeitig gut mit den Eltern in Kontakt kommen – „damit schließt das Programm die Lücke zwischen der Gesundheitshilfe und den Frühen Hilfen und stärkt die Selbstversorgungskompetenz der Familie“, so Hanke.
Angesiedelt ist das Projekt bei der Koordinierungsstelle Familienhebammen der Region Hannover – in Zusammenarbeit mit der Sozialpädiatrie und Jugendmedizin der Region sowie dem Koordinierungszentrum Frühe Hilfen – Frühe Chancen. Weitere Informationen sowie den Flyer gibt es im Internet auf der Seite www.hannover.de/Babylotsen.
Zum Programm: Das Projekt „Babylotsen“ ist von der Stiftung „See You“ aus Hamburg entwickelt worden. „See You“ ist eine nicht rechtsfähige Stiftung in der Verwaltung der Katholischen Kinderkrankenhaus Wilhelmstift gGmbH und seit 2009 als Träger der freien Jugendhilfe anerkannt. Die Stiftung begleitet Kliniken und Praxen sowie Jugendhilfeträger bei der Umsetzung des Angebots der Babylotsen vor Ort in Form von Hospitationstagen, Fortbildungen oder Materialien.