Hannover/Ronnenberg/Hemmingen. Am Mittwoch, 17. April, haben Ermittler des Polizeikommissariats Ronnenberg und der Polizeistation Hemmingen mehrere Objekte in der Region Hannover durchsucht. Auch in Hamburg durchsuchten Ermittler der Polizei Immobilien. Vorausgegangen waren mehrmonatige Ermittlungen in einem Verfahren wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs. Tatverdächtig sind sieben Personen aus Hannover im Alter von 24 bis 48 Jahren..
Die Täter sind dringend verdächtig, gemeinsam eine banden- und gewerbsmäßige Struktur aufgebaut zu haben, um eine Vielzahl von Betrugstaten zum Nachteil von Firmen aus dem Kfz-Gewerbe zu begehen. Hierbei wurden nach bisherigen Ermittlungsergebnissen zunächst unter Verwendung von "Strohmännern" Scheinfirmen gegründet. Im weiteren Verlauf erfolgten betrügerische Bestellungen der Firmen, um unter anderem eine Werkstatt samt Großgeräten wie Hebebühnen, Vermessungsanlagen oder hochwertigen Werkzeugen einzurichten. Auch Verbrauchsmaterialien wie beispielsweise Pflegeartikel oder Öl wurden in großem Umfang erlangt. Ferner wurden auch betrügerisch erlangte Tankkarten eingesetzt.
Über die Staatsanwaltschaft Hannover wurden beim zuständigen Amtsgericht Hannover Durchsuchungsbeschlüsse erwirkt. Die gleichzeitige Vollstreckung an insgesamt neun Orten gegen bislang sieben Beschuldigte im Großraum Hannover und Hamburg erfolgte am 17. April. Mit Polizeikräften aus der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen, dem zentralen Kriminaldienst Hannover, mehreren Diensthundeführern und Beamten des Polizeikommissariats Ronnenberg wurden die Wohnanschriften der Beschuldigten, eine Kfz-Werkstatt, mehrere Bürogebäude sowie diverse Pkw durchsucht. Bei den Durchsuchungen konnten mehrere scharfe Schusswaffen, sowie eine Vielzahl der gesuchten, hochwertigen (Elektro-) Werkzeugen, diverse Geschäftsunterlagen, Computer und Mobiltelefone sowie verschiedene Datenträger aufgefunden und sichergestellt werden. Der 39-jährige Hauptbeschuldigte wurde vorläufig festgenommen. Das Amtsgericht Hannover hat auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hannover im weiteren Verlauf die Untersuchungshaft gegen den Mann aus Hannover angeordnet.
Der durch die Taten entstandene Gesamtschaden wird auf über 250.000 Euro geschätzt.
Aufgrund der großen Menge an sichergestellten Gegenständen mussten diese letztlich mit einem Lastkraftwagen der Polizei abtransportiert werden. Die Auswertung und die weiteren Ermittlungen werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Neben dem Verfahren wegen des banden- und gewerbsmäßigen Betrugs wird nun zusätzlich wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz in mehreren Fällen ermittelt. Des Weiteren dauert die Strafverfolgung der teils noch unbekannten "Strohmänner" an.