Barsinghausen. Vor wenigen Tagen haben zwei Tieflader Barsinghausen mit dem Ziel Kovel verlassen. Geladen hatten die beiden Fahrzeuge neben rund 180 Kilogramm lagerfähigen Lebensmitteln auch drei schwere Baumaschinen. Während der Verein Kinderhilfe Ukraine die Produkte für den täglichen Bedarf beigesteuert hat, sind die drei Großgeräte Spenden der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit und des Barsinghäuser Stadtentwässerungsbetriebes. Die beiden Transporte haben ein Gesamtgewicht von rund 24 Tonnen..
„Wir haben uns zu Jahresbeginn gemeinsam mit der Landeshauptstadt Saarbrücken bei der GIZ um Hilfspakete für unsere gemeinsame Partnerstadt Kovel bemüht und auch den Zuschlag dafür bekommen“, erklärt Barsinghausens Bürgermeister Henning Schünhof. Bestandteile dieser Hilfspakete seien unter anderem ein sogenanntes Bobcat und ein Multifunktionsgerät für den dortigen gewesen. „Diese beiden Baumaschinen haben wir jetzt zusammen mit dem Radlader der SEW auf den Weg in die Ukraine gebracht.“ Am Donnerstagabend habe die beauftragte Spedition bereits gemeldet, dass der erste der beiden Tieflader die polnisch-ukrainische Grenze erreicht habe und der zweite wenige Stunden später dort eintreffen solle. „Jetzt hoffen wir, dass trotz kilometerlangem Stau die Zollabwicklung schnell und reibungslos funktioniert und die Großgeräte möglichst schnell in Kovel zum Einsatz kommen“, fügt der Barsinghäuser Verwaltungschef an.
Wie sein Saarbrücker Amtskollege Uwe Conradt ergänzt, wollen die beiden deutschen Städte ihre Hilfe für die Freundinnen und Freunde in der Ukraine im kommenden Jahr fortsetzen und sich bei Organisationen wie der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit und der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt um weitere Hilfspakete bemühen. Dazu soll nicht nur materielle Unterstützung wie die jetzt auf den Weg gebrachten Baumaschinen gehören. Aktuell wollen sich die beiden Städte auch um personelle Unterstützung für Kovel bemühen. „Ich bin dankbar für die Kooperation mit Barsinghausen – das bringt für die Ukrainehilfe einige Synergieeffekte mit sich. Der Angriffskrieg geht leider immer noch weiter, der Winter ist schon da und die Menschen in der Ukraine und auch in unserer Partnerstadt Kovel haben zu leiden. Wir als Kommunen können nur im zivilen Bereich helfen, aber das wollen wir auch tun, wo immer wir können. Unterstützung von Förderstellen beim Bund nehmen wir da natürlich in gerne Anspruch. Wichtig ist auch weiterhin die Zusammenarbeit mit Vereinen und engagierten Bürgerinnen und Bürgern. Die vielen Einzelmaßnahmen ergeben das große Ganze, und das wiederum ist mehr als die Summe seiner Teile“, sagt der Saarbrücker Oberbürgermeister.
Die Barsinghäuser Verwaltung plant unterdessen vor Weihnachten noch einen Hilfstransport in Richtung Kovel zu schicken. Dieser soll dann mit Winterbekleidung, Schulmöbeln, Lebensmitteln und Medikamenten beladen sein. „Wir arbeiten aktuell daran, auch Stromgeneratoren und Speichermöglichkeiten für den produzierten Strom zu beschaffen. Mein Amtskollege Ihor Chaika in Kovel hat darum gebeten, um eine stabile Stromversorgung der Infrastruktur sicherzustellen“, erklärt Henning Schünhof.
Im Januar sollen dann auch die beiden Feuerwehrfahrzeuge aus Groß Munzel und aus Egestorf den Weg in die Ukraine antreten. „Außerdem ist vorgesehen, dass dann auch das letzte Fahrzeug aus der GIZ-Spende in die Ukraine gebracht wird, sich also eine kleine Fahrzeugkolonne aus Barsinghausen nach Kovel aufmacht.“ Aktuell steckt die Verwaltung dem Barsinghäuser Bürgermeister zufolge in den Vorbereitungen für diese Aktion. „Wir haben den großen Ansporn, den Menschen in unserer Partnerstadt in dieser schwierigen Situation beizustehen“, sagt Henning Schünhof, „zumal der Winter die Sorgen und Nöte noch um Einiges potenziert.“