Hannover. Fledermäuse gehören zu den faszinierendsten heimischen Tieren. Nachts begeistern sie mit ihren meisterlichen Akrobatikkünsten, wenn sie mit mehr als 880 Herzschlägen pro Minute durch die Nacht rasen. Schon seit mehr als 50 Millionen Jahren bevölkern die wendigen Insektenjäger die Erde. In den letzten Jahrzehnten ist ihr Bestand allerdings dramatisch eingebrochen. Am Freitag, 25. August, von 20.15 Uhr bis 22.15 Uhr findet in Springe folgende Fledermausausführung statt:
Batnight,Exkursion,NachtnaTOUR), Beobachtungen mit Michael Borgolte, 2. Vorsitzender NABU Springe.
Treffpunkt: Fabrikgelände Sedemünder (zu erreichen über eine unauffällige Abzweigung von der B217 zwischen Springe und Altenhagen I)..
Folgen der intensiven Land- und Forstwirtschaft, dem stetigen Einsatz von Pestiziden und das daraus resultierende Insektensterben begrenzen die Nahrungsmöglichkeiten. Aber auch die Modernisierung von Fassaden und Dächern sorgen für das Schwinden von geeigneten Lebensräumen. Fledermäuse benötigen sowohl für ihren Winterschlaf als auch für die Aufzucht ihrer Jungen ruhige und sichere Rückzugsorte. Anzutreffen sind sie deswegen häufig in Ritzen und Fugen von Hausdächern und Fassaden. Werden aber Dachausbauten oder Gebäudesanierungen vorgenommen, geraten die kleinen Flieger in Wohnungsnot. Drei der 25 in Deutschland vorkommenden Arten sind akut vom Aussterben bedroht, vier gelten als stark gefährdet und drei weitere als gefährdet. Deshalb sind sämtliche Fledermausarten nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt..
Besonders im Spätsommer kann es schon mal passieren, dass sich eine Fledermaus durch gekippte Fenster in die Wohnung verirrt. Im August beginnen nämlich die kleinen Fledermausjungen ihre Umwelt zu erkunden. Neben Streuobstwiesen, Gewässern und Wäldern suchen sie auch gerne insektenreiche Gärten nach Nahrung ab. Gekippte Fenster werden dann nicht selten mit ihrem eigentlichen Quartier oder Unterschlupf verwechselt.
In einem solchen Fall gibt es keinen Grund zur Panik! Alle einheimischen Fledermausarten sind für den Menschen ungefährlich. Trotzdem sollte den Tieren schnell wieder der Weg in die Freiheit ermöglicht werden, denn länger anhaltendes Flattern lockt nur weitere Tiere an. Außerdem finden Fledermäuse, einmal in der Wohnung angekommen, nicht mehr allein wieder heraus.
Also: Licht aus, Fenster und Türen weit öffnen. Sind die Tiere wieder herausgeflogen, sollte trotzdem noch einmal hinter Vorhängen, Schränken, in engen Spalten und Vasen nach weiteren Ausreißern gesucht werden. Wollen die Fledermäuse nicht von selbst wieder aus der Wohnung, können sie mit Handschuhen vorsichtig in einen Karton mit Luftlöchern gesetzt werden. Als Trinkgelegenheit eignet sich ein mit Wasser befüllter Schraubglasdeckel. Sind sie unverletzt, sollten sie bei Dunkelheit an einem katzensicheren Ort ausgesetzt werden. Bei allen Fragen und Anliegen bezüglich der Fledermaus helfen die Expert*innen vom NABU-Fledermaustelefon unter 030-284984-5000 gerne weiter.
Der NABU lädt ein zur 27. Batnight. Wie jedes Jahr soll auch die diesjährige internationale Fledermausnacht auf die Bedrohung von Fledermäusen aufmerksam machen. In der Nacht vom 26. August auf den 27. August kann man den nächtlichen Himmelsstürmern auf den unterschiedlichsten Veranstaltungen in ganz Niedersachsen näherkommen. Zahlreiche Fledermausfeste, Vorträge, Wanderungen und Exkursionen vermitteln Groß und Klein wie Fledermäusen geholfen werden kann. Gleichzeitig können Fledermäuse in ihrer natürlichen Umgebung erlebt und bestaunt werden. Die jährliche Fledermausnacht findet weltweit in 38 Ländern statt. In Deutschland wird sie seit jeher vom NABU organisiert.
Informationen zur Veranstaltung in Springe: Günther Wall, Telefon: 05041-7562027, E-Mail: info@nabu-springe.de
Batnight-Veranstaltungen in Niedersachsen finden Sie beim niedersachsen.nabu.de