Bergfest beim Gewaltpräventionstraining in Springe

Springe.

„Wir tun etwas für das Miteinander“ - die Projektwoche in der Integrierten Gesamt Schule in Springe (IGS) stößt auf großen Zuspruch. Während sich der sechste Jahrgang verstärkt mit Nachhaltigkeit, Umwelt und Müllvermeidung auseinandersetzt, ist der Jahrgang Sieben im Digi-Camp darauf bedacht, sich in unterschiedlichen Workshops mit den Themen Mobbing im Internet zu befassen und sich den Chancen, aber auch nicht unerheblichen Risiken, durch die Nutzung digitaler Medien zu widmen.

Gewaltpräventionstraining erstmals in den untersten Jahrgängen
Als Cedric Liebrum im letzten August  seine Aufgabe als neuer Schulleiter der IGS übernahm, wurde ihm schnell bewusst, dass die jüngsten Schulzugänge, die Schülerinnen und Schüler seines fünften Jahrganges, eine besondere Herausforderung werden würden. „Normalerweise finden sich Fünftklässler in ihrer neuen Umgebung, der neuen Schule, in der ersten Hälfte des Schuljahres zurecht, Gefüge und Hierarchieen bilden sich, die Gemeinschaft wächst zusammen. Das war bei uns auffällig anders. Unsere vier fünften Klassen hatten auch über die Eingewöhnungsphase hinaus Findungsschwierigkeiten.“ Liebrum erinnerte sich eines Bekannten, der es sich von Berufswegen zur Aufgabe gemacht hat, mit seinem Konzept dort anzusetzen, wo pädagogische Kompetenz im Umgang mit Konflikten und herausforderndem bis Grenzen überschreitendem Verhalten aufeinanderprallen- in der Schule.

Seit dem 12. Juni ist Carsten Metz, Gesellschafter der Firma Landepunkt und seines Zeichens Trainer für soziale Kompetenzen, mit drei Kollegen in der IGS zu Gast, um mit den fünften Klassen zu arbeiten. Metz zeigte Wege auf, um einen selbstsicheren Umgang mit Konflikten und Gewalt zu erlernen, einen Geschlechter übergreifenden respektvollen Umgang zu leben und mit Provokationen umzugehen. Spielerisch wurden die Schüler an das Thema Gewalt und Gruppendynamik herangeführt, wie sich das Verhalten durch „Anstacheln/ Anfeuern“ verändert und was geschieht, wenn zwei Streithähne plötzlich ohne Zuschauerschaft zurückbleiben.

Umdenken in den Köpfen der Fünftklässler aktiviert
„Wenn ich mir nicht sicher wäre, dass Metz und seine Trainer erfolgreich arbeiten, hätte ich das nicht gemacht,“ so der Schulleiter der IGS. „Unsere Schule ist weder Sumpf noch Ghetto, es ist keine Gewalt, die uns zu diesem Projekt gebracht hat, vielmehr wollen wir gemeinsam die Soft Skills stärken und gemeinsam arbeiten.“

Und die „Großen“? Für die Projekte im achten und neunten Jahrgang hat die IGS einen erfahrenen Mann gewinnen können. Regionaldiakon Gunnar Ahlborn, Kirchenkreis Laatzen-Springe. Ahlborn entwickelte in der Vergangenheit die Projekttage „Gewalt hat viele Gesichter“ in einer Schule in Laatzen mit und ist vielseitig versiert in den Bereichen Jugendsprache, Yoga, Cybermobbing sowie Videodreh. Einige Bausteine wurden für die IGS-Schüler übernommen.

Am Freitag (14. Juni) findet der letzte Teil des diesjährigen Trainings statt. In den kommenden 24 Monaten können alle Schüler das neu Erlernte umsetzen. Geplant ist, dass die Veranstaltung alle zwei Jahre an der IGS stattfinden soll.