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Berufung der ersten Biodiversitätsberater für den Niedersächsischen Weg

Symbolfoto.

Lenthe/Region. Am 25. Mai jährte sich zum zweiten Mal die Unterzeichnung des „Niedersächsischen Weges“. Anlässlich dieses Geburtstages trafen sich die Vertragspartner auf dem Untergut Lenthe (Region Hannover), um die ersten Biodiversitätsberater für drei Pilotregionen in Niedersachsen vorzustellen. Die Aufgabe der Fachleute liegt darin, ergänzend zu den bestehenden einzelbetrieblichen Angeboten, eine Beratung zum Biotop- und Artenschutz in der Landwirtschaft vor Ort zu verwirklichen. Die Biodiversitätsberater werden vor allem in der Kulturlandschaft und schwerpunktmäßig außerhalb von Schutzgebieten tätig und ergänzen mit ihrer Tätigkeit die Arbeit der Ökologischen Stationen in Niedersachsen. Damit werden Anforderungen aus den Bereichen Naturschutz und Landwirtschaft in Gebieten mit hoher Flächenkonkurrenz zusammengeführt..

„Dieser wichtige Verbund unterstützt die Praktiker bei der Arbeit vor Ort. Wir schaffen damit eine bedeutende Scharnierfunktion für den Niedersächsischen Weg“, betonte Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast bei der Begrüßung auf dem Untergut. In den Pilotregionen arbeiten Martina Diehl (Peine/Wolfenbüttel), Alina Röhrich (Lüchow-Dannenberg) und Janosch Hans (Emsland), die zu den Biodiversitäts-Fachleuten der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) gehören. Zusätzlich unterstützt der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) für die Pilotregion Peine/Wolfenbüttel durch Dr. Astrid Thorwest.

„Wir haben schon oft festgestellt, dass die Landwirte sich vom Thema Natur- und Artenschutz begeistern lassen. Daher ist es wichtig, die Beratung für Natur- und Artenschutz zielgerichtet einzurichten und das entsprechende Wissen weiterzugeben. Die Beratung ist ein wichtiger Beitrag, um tatsächlich gemeinsam mit der Landwirtschaft mehr biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft zu erreichen“, sagte Umweltminister Olaf Lies.

In einem weiteren Schritt folgen die Einbindung des Kompetenzzentrums Ökolandbau Niedersachsen GmbH (KÖN) und sechs weitere Berater für zusätzliche Regionen. Dabei handelt es sich um Celle/Gifhorn, Cuxhaven, Oldenburg/Ammerland, Weserbergland/Northeim, Friesland (Wilhelmshaven, Wittmund und Wesermarsch) sowie Nienburg/Verden.

Hinzu kommt eine landesweite Koordinierungsstelle, die mit Kristina Wilken (NLWKN) und Jan Bartling (LWK Niedersachsen) besetzt ist. Das Land Niedersachsen setzt dadurch die im Niedersächsischen Weg vereinbarte flächendeckende Biodiversitätsberatung Schritt für Schritt um. Ein Beirat u. a. aus Mitgliedern des Niedersächsischen Weges begleitet die Umsetzung.

Das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz finanziert die Beratung aus dem Maßnahmenpaket „Stadt.Land.Zukunft“. Insgesamt 3,5 Millionen Euro für drei Jahre werden daraus zur Verfügung gestellt. Seitens des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz werden in Ergänzung die Personal-, Sach- und Gemeinkosten in Höhe von etwa 150.000 Euro/Jahr finanziert.

Der gastgebende Landwirt Freiherr Jakob von Richthofen erhielt für seine Maßnahmen zum Arten- und Naturschutz bereits 2021 die „Wegbereiter“-Plakette des ML. Damit wird vom. Landwirtschaftsministerium das besondere Engagement für den Niedersächsischen Weg ausgezeichnet. Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast hob besonders seine Teilnahme am Biodiversitätsprogramm der Region Hannover hervor. Auf den Betrieb werden unter anderem Blühflächen und Lerchenfenster angelegt. Während eines Hofrundganges erläuterte von Richthofen sein Engagement für den Wildtierschutz, die vielfältigen Kooperationsmaßnahmen sowie die Unterstützung der Insektenvielfalt.