Neustadt. Am Mittwoch, 7. Februar, besuchte eine Delegation der SPD-Regionsfraktion und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Torfwerk Neustadt GmbH & Co. KG im Toten Moor. Herzlich empfangen vom Geschäftsführer Ludger Rohenkohl, wurde sich intensiv über die Zukunft des Unternehmens und die damit einhergehenden Herausforderungen ausgetauscht..
Im Zentrum des Gesprächs stand der Wunsch der Torfwerk Neustadt GmbH & Co. KG, in eine "torffreie Zukunft" zu gehen und ihr Familienunternehmen, das bereits in dritter Generation geführt wird, weiterzuentwickeln. Dabei ist eine Erweiterung des Werksstandorts notwendig. Um dies zu realisieren, plant das Unternehmen, eine 5 Hektar große Fläche aus dem angrenzenden Landschaftsschutzgebiet zu lösen. Dabei betonte die Torfwerk Neustadt GmbH & Co. KG ihr Engagement für den Umweltschutz und die Suche nach alternativen Materialien zum Torfabbau. Geplante Erweiterungen sollen in landschaftsangepasster Weise erfolgen, um die Auswirkungen auf die Umwelt möglichst gering zu halten. Eine Ausgleichsfläche wird sicherstellen, dass es zu keiner Verkleinerung des Landschaftsschutzgebiets kommt.
Neben der Diskussion über alternative Rohstoffe betonten die Teilnehmer die Bedeutung der Renaturierung des Toten Moors. Dieses Anliegen darf keinesfalls unter den Tisch fallen, sondern sollte partnerschaftlich mit den örtlichen Gewerbebetrieben angegangen werden. Die Zusammenarbeit zwischen Umweltschutz und Wirtschaft ist entscheidend, um nachhaltige Lösungen zu finden und die ökologische Balance zu wahren.
„Besonders erfreulich ist die Bereitschaft des mittelständischen Unternehmens, sich aktiv Gedanken über den Umweltschutz, umweltschonende Ersatzstoffe und die nachhaltige Entwicklung ihrer Produkte zu machen, obwohl dies möglicherweise Einschränkungen im Kerngeschäft bedeutet. Die Torfwerk Neustadt GmbH & Co. KG ist damit ein Leuchtturm und zeigt beispielhaft, wie auch kleinere Betriebe einen Beitrag zur Bewältigung der ökologischen Herausforderungen leisten können“, so die örtliche Regionsabgeordnete Christina Schlicker.
Ute Lamla, Regionsabgeordnete von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN aus Neustadt, betont: „Die Herausforderung, ökologische Notwendigkeiten mit wirtschaftlichen Interessen in Einklang zu bringen, ist eine schwierige Aufgabe. Die Absicht, den klimaschädlichen Torfeinsatz so bald wie möglich zu beenden, ist lobenswert, doch die dafür notwendige Werkserweiterung ins Landschaftsschutzgebiet bereitet uns Kopfzerbrechen. Daher war es für uns auch wichtig, mit dem Familienunternehmen ins Gespräch zu kommen. Wir prüfen jetzt im Umweltausschuss das Vorhaben und mögliche Konsequenzen daraus.“
Die Entscheidung über die Löschung des Teilbereichs aus dem LSG liegt nun beim Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz der Region Hannover, nachdem der Antrag bereits von der Naturschutzbehörde geprüft wurde.