Arnum. Unter dem Motto „Wir schenken dir einen Brückentag“ hat die Bürgerinitiative „Arnum. Lebenswert für Alle“ betroffene Anwohner der Ortsumgehung zu einem Gedankenaustausch auf der Brücke am Pattenser Feldweg eingeladen. Die Anwohner waren sich einig, dass besonders die vorherrschenden starken Westwinde für unruhige Tage und Nächte sorgen, in denen man das Gefühl hat, dass die Autos direkt am Haus vorbeifahren. .
In der Nacht und in den Morgenstunden belasten vor allem die besonders lauten LKW. Mit dem Einkaufs-, Party- und Ausflugsverkehr kehrt auch am Wochenende keine Ruhe ein. Im Sommer kommen zusätzliche Belastungen durch die Motorräder hinzu, die nach den Ampelkreuzungen in dem Bogen um Arnum Süd noch einmal stark beschleunigen.
Mit Bannern am Brückengeländer baten die Anwohner die Autofahrer, ihr Tempo für den Lärmschutz auf 70 km/h zu drosseln. Viele von ihnen kamen der Bitte nach und fuhren sichtbar langsamer, was zeigt, dass Autofahrer durchaus bereit sind, ihr Tempo zu reduzieren, wenn sie wissen, wofür sie es tun. Ein Tempolimit ist nicht nur aus Lärmschutzgründen sinnvoll. Bei drei Ampeln allein im Ortsgebiet Arnum lässt Tempo 100 den Verkehr ohnehin nicht schneller fließen und führt nur zu unnötigen Beschleunigungen, bevor an den Ampeln wieder abgebremst werden muss. Bei einer Grünphase werden die Ampeln mit hoher Geschwindigkeit überquert, was zu gefährlichen Situationen für Fußgänger, Radfahrer und Abbieger führt.
Ein von der BI in Auftrag gegebenes Gutachten hat allerdings gezeigt, dass eine Temporeduzierung auf 70km/h allein nicht ausreicht, um die Lärmbelastung signifikant zu senken. Hierzu sind weitere, aktive Lärmschutzmaßnahmen, wie z.B. Lärmschutzwände oder -wälle notwendig. Die Bürgerinitiativen entlang der Trasse haben sich deshalb zur Allianz „BürgerInitiativen-Lärmschutz.B3neu“ zusammengeschlossen und beschäftigen sich seit Monaten intensiv mit kostengünstigen und nachhaltigen Lärmschutzmaßnahmen entlang der B3neu, die Lärm- und Klimaschutz verbinden und sind mit allen im Rat vertretenen Parteien im Gespräch. Vertreter der Allianz aus Devese und Wettbergen haben ebenfalls an der Brückenaktion teilgenommen und sind mit den Arnumer Anwohnern ins Gespräch gekommen.
Neben der Ortsumgehung diskutierten die Teilnehmer noch andere verkehrspolitischen Themen. Die Lärmbelastung an der Ortsdurchfahrt in Arnum hat sich durch die Ortsumgehung und die Einführung von Tempo 30 zwar erheblich verbessert, aber die Situation der Fahrradfahrer und Fußgänger ist weiterhin nicht hinnehmbar, da sie sich die schmalen Fußwege teilen müssen. Pop-up Fahrradwege als kurzfristige Maßnahme wurden ins Gespräch gebracht. In den Wohngebieten ohne baulich abgetrennte Fußwege fahren Autofahrer oft mit einem Tempo, das der Verkehrssituation nicht angemessen ist. Dadurch kommt es vor allem für Kinder, die mit Roller und Fahrrad unterwegs sind, zu gefährlichen Situationen