Barsinghausen. Als „konstruktiv und sehr zielorientiert“ beschreibt Bürgermeister Henning Schünhof das jüngste Gespräch mit dem Verkehrsdezernenten der Region Hannover, Ulf-Birger Franz, zu der immer wieder geäußerten Kritik der Barsinghäuser am öffentlichen Personennahverkehr. Ebenso fällt auch seine Einschätzung der vom Verkehrsdezernenten in einer Pressemitteilung angekündigten Maßnahmen zur Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs aus. „Ich setze darauf, dass sich die Qualität der Beförderungsleistungen des S-Bahn-Betreibers und der beauftragten Busunternehmen in absehbarer Zeit nachhaltig steigern werden.“ Der Hoffnung auf eine schnelle Umsetzung, so die Quintessenz des Gesprächs, erteilten beide aber eine Absage. „Es wird ein vielschrittiger Prozess“, betont Henning Schünhof..
Der Barsinghäuser Verwaltungschef hatte am späten Donnerstagabend vergangener Woche eine längere Videokonferenz mit dem Verkehrsdezernenten. „Wir beide sind der Auffassung, dass der Strauß an Kritikpunkten der Bürger ein nicht mehr hinzunehmendes Maß erreicht hat. Es werden nicht nur die regelmäßigen Verspätungen und Zugausfälle moniert, die Betroffenen kritisieren auch, dass oft nur ein Wagenteil eingesetzt wird und dass sogar Halte wegen Überfüllung der Züge ausfallen.“ Nicht zuletzt die weittragenden Signale am Bahnübergang zwischen Winninghausen und Barsinghausen seien immer wieder Thema in den Anrufen, E-Mails und Briefen, die an und seinen Kollegen gerichtet werden, sagt der Barsinghäuser Bürgermeister.
Aus Sicht Henning Schünhofs ist diese grundlegende Verbesserung des Angebots dringend geboten „Wenn dies nicht in den kommenden Wochen gelingt, wird das Ansehen des öffentlichen Personennahverkehrs einen schweren Schaden nehmen, der möglicherweise irreparabel ist“, unterstreicht der Bürgermeister. „Da können wir durch ein 9-Euro- und ein 365-Euro-Ticket sowie ,Huckepack-Tarife‘ noch so viele Anreize bieten, wenn es weiterhin so viele Mängel gibt, schaffen wir die Verkehrswende nicht schaffen“, bringt er es auf den Punkt.
Henning Schünhof hatte Ulf-Birger Franz auch eine Auswahl an E-Mails, Leserbriefen und Auszüge aus Gesprächen zur Verfügung. „Einige Bürger haben mir sogar Audiospuren mit den Zugsignalen geschickt, die ich jetzt weitergeleitet habe. Vielleicht hilft dies dem Verkehrsdezernenten dabei, seine Position in den Gesprächen mit dem S-Bahn-Betreiber und den anderen Verkehrsbetrieben zu untermauern.“