Arnum. Die Schlange vor der Friedenskirche in Arnum ist lang, gerade ist der letzte der Dreitonner-Wagenformation vorgefahren und hat Lebensmittel aus mehr als 40 Supermärkten und Bäckereien aus Hemmingen und der Stadt Hannover angeliefert. Jetzt heißt es für das 18-köpfige Team der Tafel Hemmingen, Laatzen und Pattensen: schnell sein, denn schon in wenigen Augenblicken öffnet die Lebensmittelausgabe. Bürgermeister Jan Dingeldey ist heute dabei bei der Verteilung der Speisen, Getränke, Backwaren. Er will helfen, sich aber auch über die Situation informieren. Wer kann ihm da besser Rede und Antwort stehen, als die Vorsitzende der Laatzener Tafel für Hemmingen, Laatzen und Pattensen, Dietlind Osterkamp..
Einmal wöchentlich mittwochs ist in Arnum die Ausgabe für Hemmingen angesagt. „Allein hier versorgen wir regelmäßig bis zu 60 Familien, rund 240 Menschen.“ Insgesamt unterstütze der Verein mehr als 1.000 Männer, Frauen und Kinder mit Lebensmitteln. An allen Werktagen der Woche sind die Freiwilligen an unterschiedlichen Terminen in Hemmingen, Laatzen und Pattensen aktiv. Die Vorsitzende zeigt sich stolz, dass mittlerweile 120 ehrenamtliche Helfer zum Stamm der Unterstützer in allen drei Städten gehören.
Dingeldey beeindruckt das unermüdliche Engagement. In Zeiten, in denen viele Menschen nicht wüssten, wie es mit den hohen Energie- und Lebensmittelpreisen weitergehe, leiste die Tafel einen unverzichtbaren Beitrag. Bei der Essensausgabe kommt er mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch, unter anderem mit der Teamleiterin der Lebensmittelausgabe in Hemmingen, Dorothea Bartram. So erfährt er zum Beispiel, dass die Tafel bereits 2007 gegründet worden war.
Der Bürgermeister bedankt sich bei den vielen Freiwilligen, die zur Tafel gehören. Oft seien sie bis an die Belastungsgrenze tätig, um andere Menschen zu unterstützen. „Gerade in Zeiten der Inflation und des Krieges in der Ukraine setzen sie sich für die Bedürftigen in unserer Gesellschaft ein und machen damit Mut. Ein Beispiel mit Vorbildcharakter.“ Ehrenamt stärke die Gesellschaft. Und auch den Einsatz der Kirche hebt Dingeldey lobend hervor. „Dass die Tafel in der Friedenskirche einen Raum gefunden hat und das im doppelten Wortsinne, zeigt die Fürsorge miteinander und untereinander in Hemmingen.“