Laatzen. Im Rahmen des Neujahrsempfangs am Freitag, den 1. März überreichte Laatzens Bürgermeister Kai Eggert gemeinsam mit Roland Einbrodt, Leiter des Polizeikommissariats Laatzen, den Couragepreis 2023. Preisträgerin ist die Schriftstellerin und Projektkünstlerin Corinna Luedtke. Die Laatzenerin erhält die Auszeichnung für ihren bedeutenden Beitrag zur Förderung der jüdischen Kultur und zur Bekämpfung von Hass und Vorurteilen in der Stadtgemeinschaft..
Luedtkes Mission begann vor mehr als einem Jahrzehnt mit dem Langzeitprojekt "Schreiben gegen das Vergessen" an der Albert-Einstein-Schule. Ihr fortwährendes Engagement gegen Antisemitismus wurde sie bereits 2010 gemeinsam mit einer Schulklasse mit dem Couragepreis der Stadt Laatzen gewürdigt. Trotz zahlreicher Herausforderungen und Gefahren blieb Luedtke unbeirrt in ihrem Einsatz. Selbst persönliche Bedrohungen konnten die Laatzenerin nicht davon abhalten, sich für die Erinnerung und die Anerkennung der jüdischen Kultur ein-zusetzen.
Auch außerhalb Laatzens wurde Luedtkes Engagement gewürdigt. 2013 zeichnete die Ge-sellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Hannover ihr Projekt mit Schülerinnen und Schülern der Integrierten Gesamtschule Kronsberg mit der Abraham-Plakette aus. Luedtkes jüngste Projekte wie "Erinnern für die Zukunft" an der Leine-Volkshochschule erforderten sogar Polizeischutz. Doch Luedtke ließ sich nicht einschüchtern und setzte ihre Arbeit unbeirrt fort.
Insbesondere die jetzige Zeit mit den Kriegen zeige, wie wichtig so ein Engagement sei, so die Preisträgerin. „Es freut mich besonders, dass ich auch junge Menschen dazu bewegen kann, sich mit Antisemitismus und Rassismus zu beschäftigen.“
Eggert dankte der Preisträgerin für ihren Mut und sprach ihr seine Anerkennung aus: „Co-rinna Luedtke ist nicht nur eine Kämpferin für die Erinnerung und die Anerkennung der jüdischen Kultur, sondern auch ein Leitbild der Zivilcourage in unserer Stadtgemeinschaft. Ihre Standhaftigkeit und Entschlossenheit sind ein leuchtendes Beispiel für uns alle.“