Springe. Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November möchte die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Springe, Stefanie Hoffmann, auf den gestiegenen Beratungsbedarf von Frauen mit Gewalterfahrungen in Springe aufmerksam machen..
„Gewalt gegen Frauen ist immer noch ein Tabuthema und viele Betroffene schweigen aus Scham und Angst. Wir möchten zeigen: Ihr seid nicht allein! Es gibt zum Glück inzwischen viele Unterstützungsmöglichkeiten wie das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ (0800-116016) und spezialisierte Beratungsstellen, wie auch bei uns in Springe.“
Die Zahlen sprechen dabei eine deutliche Sprache: Schon jetzt hat es in der Frauenberatungsstelle Springe 2022 mehr Beratungen gegeben, als noch im Jahr zuvor (Stand Oktober 2022: 45 Beratungen, 2021 gesamt: 37).
Gewalt gegen Frauen findet am häufigsten innerhalb einer Beziehung oder nach einer Trennung statt. Die Folgen von erlebter Gewalt sind gravierend. Es gibt sowohl körperliche, ökomische, soziale, als auch seelische Folgen. Die Mitarbeiterinnen der Frauenberatung Springe empfehlen, sich Freund*innen, Bekannten oder einer professionellen Beratungsstelle anzuvertrauen. Da die Auswirkungen von Gewalt oder dauerhaften Krisensituationen enorm sein können, ist es wichtig, nicht alleine zu sein. Die Kontaktaufnahme sei immer ratsam, unabhängig davon, ob die Gewalt oder dauerhafte Krise in der Beziehung, auf der Arbeit oder in der Familie ausgeübt wird. Die Beratungsstelle ist bereits seit drei Jahren in Springe geöffnet und durch eine ausgebildete, staatlich anerkannte Sozialarbeiterin besetzt. Neben der Beratungsarbeit bietet sie auch Workshops und Infoveranstaltungen an.
Dazu betont Christian Springfeld, Bürgermeister der Stadt Springe: „Wir sind sehr froh, mit der Frauenberatungsstelle Springe eine kompetente Anlaufstelle für von Gewalt bedrohte Frauen zu haben. Es ist mir ein persönliches Anliegen, das Thema Gewalt nicht zu verschweigen, sondern zu verdeutlichen, dass Springe seinen Beitrag leistet, Frauen in unserer Stadt bei Gewalterfahrungen nicht alleine zu lassen.“
Zum Hintergrund
Weltweit erlebt jede dritte Frau in ihrem Leben mindestens einmal körperliche oder sexualisierte Gewalt. Die Corona-Krise hat die Lage dramatisch verschärft: Durch die Lockdowns ist häusliche und sexuelle Gewalt gegen Frauen deutlich angestiegen.
Seit 2015 ruft das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter dem Motto „Wir brechen das Schweigen“ dazu auf, gemeinsam ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen. Schirmherrin in diesem Jahr ist die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Lisa Paus. Auf www.aktion.hilfetelefon.de finden sich weitere Informationen. In diesem Jahr gibt es unter anderem einen Aktionsfilter für Social Media, mit dem ein neonfarbenes Signal gegen Gewalt an Frauen gesetzt werden kann und der über die oben genannte Seite sowie unter @hilfetelefongewaltgegenfrauen bei Instagram kostenlos runtergeladen werden kann.