Region/Hannover. Wohlwollen und Widerstand wechselten sich auf jüdischer wie auf nicht-jüdischer Seite ab, als in der Aufklärungszeit die rechtliche und bürgerliche Gleichberechtigung der Juden auf der Agenda stand. Die Erfolge dieser Emanzipation führten nicht selten zu früh-antisemitischen Gegenbewegungen, aus denen schließlich auch der moderne Antisemitismus erwuchs. Auf Einladung der Gedenkstätte Ahlem geht der Historiker Prof. Dr. Johannes Friedrich Battenberg auf diese bewegte Zeit in einem Vortrag am Donnerstag, 31. August, ein. .
Impulsgeber der „Bürgerlichen Verbesserung“ für die Juden waren vor allem die programmatischen Schriften Moses Mendelsohns und des preußischen Ministers Christian Wilhelm von Dohm, die auf allen politischen und gesellschaftlichen Ebenen heftig diskutiert wurden. Widerstand und Skepsis bei den eher traditionsverbundenen Juden standen Hoffnung und Begeisterung bei den aufgeklärt-liberalen Kreisen gegenüber. Eine ähnliche Mischung aus Wohlwollen und Ablehnung war auf nicht-jüdischer Seite zu spüren. Der Vortrag von Prof. Dr. Battenberg gibt Einblick in die Erfolge und Misserfolge der Emanzipationsentwicklung. Es wird von erfüllten Hoffnungen ebenso die Rede sein wie von enttäuschten Erwartungen.
Die Veranstaltung mit dem Titel „Die Juden in den deutschen Ländern zu Beginn der Moderne“ beginnt um 19 Uhr, der Eintritt ist frei. Wo: Haus der Region, Hildesheimer Str. 18, 30169 Hannover.