Region. Im Rahmen monatelanger Ermittlungen gegen insgesamt 25 Tatverdächtige hat die Polizei Hannover am Mittwoch, 6. April, insgesamt 73 Durchsuchungs- und Beschlagnahmebeschlüsse in der Landeshauptstadt und im Umland vollstreckt. Den Angehörigen einer Großfamilie wird eine Vielzahl von Straftaten vorgeworfen, unter anderem Delikte in den Bereichen Betäubungsmittel, Geldwäsche und Menschenhandel. Vier Personen kamen in Untersuchungshaft, zudem wurden 15 Vermögensarreste in Höhe von insgesamt 1,2 Millionen Euro erwirkt..
Bereits seit dem vergangenen Jahr ermitteln Kriminalisten der Polizeidirektion Hannover gegen die Haupttatverdächtigen. Für insgesamt 29 Objekte in Hannover, Garbsen, Seelze, Langenhagen, Sehnde, Neustadt am Rübenberge und Peine erließen die Amtsgerichte Hildesheim und Hannover nun 73 Durchsuchungs- und Beschlagnahmebeschlüsse für 25 Beschuldigte, die allesamt vollstreckt wurden.
Ursprung dieses Verfahrens bildeten Auswertungen des kryptierten Kommunikationsanbieters "EncroChat" hinsichtlich des Vorwurfs des gemeinschaftlichen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringen Mengen (Kokain im zweistelligen Kilogrammbereich und Marihuana im dreistelligen Kilogrammbereich), die sich gegen vier Hauptbeschuldigte im Alter von 26 bis 34 Jahren richteten.
Im Verlauf der operativen Maßnahmen wurde bekannt, dass mindestens ein Hauptbeschuldigter im Besitz einer scharfen Schusswaffe war. Diese wurde sichergestellt.
Bei den umfangreichen Durchsuchungsmaßnahmen stießen Einsatzkräfte aus Hannover, die durch den Zoll und Kräfte der Polizei Bremen unterstützt wurden, auf Drogen und stellten diese sicher. Zudem wurden 15 Vermögensarreste vollstreckt. So konnten unter anderem fünf hochwertige Fahrzeuge, unter anderem Porsche und Audi, rund 95.000 Euro Bargeld, Goldschmuck im Wert von 84.000 Euro sowie mehrere Luxusuhren sichergestellt werden. Darüber hinaus wurden diverse Konten und Aufzeichnungen, Mobiltelefone und elektronische Datenträger beschlagnahmt. Die Ermittlungen zu den hier gesicherten Vermögenswerten dauern noch an.
Bei der Durchsuchung eines Objektes in Seelze entdeckten die Einsatzkräfte zudem 50 Schuss scharfe Munition, hinsichtlich derer der Verdacht besteht, dass sie zu einer illegal erworbenen Faustfeuerwaffe eines der Tatverdächtigen gehört.
Gegen vier 26, 28, 31 und 34 Jahre alte Beschuldigte erließ das Amtsgericht Hildesheim auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hildesheim Untersuchungshaftbefehle, die in Peine und im Bereich der Polizeidirektion Hannover vollstreckt werden konnten. Bei der anschließenden Vorführung im Amtsgericht Hildesheim versammelten sich zehn Personen der Großfamilie, weshalb weitere Polizeikräfte hinzugezogen wurden.