Barsinghausen. Mit dem Einsatz modernster Technologien und dringend notwendigen Energiesparmaßnahmen soll Barsinghausen langfristig auf den Weg zur Emissionsneutralität gebracht werden. Um den Stein ins Rollen zu bringen, hat die CDU Barsinghausen den neuen Arbeitskreis Energie gegründet. Der erste Informationsabend der Christdemokraten stieß spontan auf reges Interesse, denn fast 40 Interessierte waren der Einladung gefolgt, darunter auch Udo Sahling von der Bürgerinitiative „Basche erneuerbar“..
In dieser ersten Sitzung ging es zunächst darum, Grundwissen zu vermitteln und eine gemeinsame Diskussionsbasis zu schaffen. Shteryo Shterev, Geschäftsführer der Stadtwerke Barsinghausen, untersuchte hierzu in einem Impulsvortrag die Notwendigkeiten, Möglichkeiten und Chancen, aber auch die Herausforderungen und Versäumnisse des Energiesparens in Barsinghausen.
Eine der Kernaussagen Shterevs: in Barsinghausen werden aktuell rund 75 Prozent der notwendigen Wärmeenergie durch Verbrennung von Öl und Gas in Anlagen mit zum Teil katastrophalem Wirkungsgrad erzeugt. Hier müssten ganz dringend zeitgemäßere Technologien entwickelt und eingesetzt werden. Dazu gehören Windräder, Solaranlagen, Biogasanlagen, Abwärmenutzung, Wärmetauscher und viele andere alternative Energieerzeugungsarten wie etwa Eisspeicher. Darüber hinaus muss es im Bauwesen, Verkehrswesen sowie in Wirtschaft und Verwaltung darum gehen, Energie einzusparen.
Um die Stadt auf den Weg zur Emissionsneutralität zu bringen, müsse in einem ersten Schritt die Stadt ihre eigene Datenerfassungs-Hausaufgabe, nämlich eine kommunale Energie- und Wärmeplanung (Wärmekonzept) auf den Weg bringen. Solche Planungen werden durch hochspezialisierte IT-Unternehmen durchgeführt, die mit dafür entwickelter Software in wenigen Wochen einen Energiebedarfsplan nebst Einsparmöglichkeiten sichtbar machen könnten.
Auf dieser Datenbasis könnten dann zielgerichtet und schrittweise Projektmaßnahmen, auch unter Hinzuziehung von Bürgern und Unternehmen angegangen werden. Barsinghäuser Unternehmen nutzen bereits alternative Energien, um ihren Energiebedarf zu decken, so beispielsweise die Firma Laverana.
Erste Kommunen sind diesen Weg mit guten Erfahrungen bereits gegangen und sind Barsinghausen deutlich voraus, so wie die Gemeinde Steyerberg. Die Kosten für eine erste Bestandsaufnahme belaufen sich auf etwa 50.000 Euro. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Gerald Schroth versprach, dass die CDU-Fraktion einen entsprechenden Antrag schnellstmöglich in den Rat einbringen wird.
An die Ausführungen schloss sich eine intensive Diskussion zu den Möglichkeiten und Voraussetzungen des Energiesparens in Barsinghausen an:
Wichtig wäre, so die einhellige Meinung an diesem Abend, dass bei Planung und Umsetzung der Projekte zum Energiesparen ein runder Aktionstisch unter Beteiligung von Wirtschaft, Verwaltung, Politik, Umweltinitiativen, Finanzinstituten, Stadtwerken und anderen ins Leben gerufen werden sollte, um die Projekte schnellstmöglich in allen Belangen umzusetzen.
Aus dem Plenum kam darüber hinaus die Idee, die Stadt sollte einen Energiebeirat ins Leben rufen, der Verwaltung und Politik in Energie-Fragen unterstützt und aber auch Themen energieseitig infrage stellt beziehungsweise der Stadt richtungsweisende Impulse gibt. Auch diesen Punkt versprachen Gerald Schroth und CDU-Stadtverbandsvorsitzender Michael Kowalski in Verwaltung und Rat zu platzieren.