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Erster Spenden-LKW aus Barsinghausen rollt Richtung Ukraine

Dank der breiten Unterstützung in Barsinghausen kann der erste LKW mit Hilfsgütern in die Ukraine fahren.

Barsinghausen. Letzte Woche erfolgte der Spendenaufruf der Stadt Barsinghausen, nun kann sich der erste LKW mit Hilfsgütern in Richtung Ukraine in Bewegung setzen. Auch die Kinder aus Kovel sind gut in Barsinghausen angekommen und wurden bei den Gastfamilien untergebracht. Weitere Spenden sind weiterhin willkommen, denn die Lage in der Ukraine und der Barsinghäuser Partnerstadt Kovel bleibt ungewiss. .

Um den 44 Kindern aus Kovel eine ruhige Ankunft in Barsinghausen zu bieten, wurde die Ankunft am Samstagmorgen ohne großen Medienwirbel am Zechenpark vollzogen. Hier wurden Kinder und Gasteltern auf Corona getestet, bevor sie sich aneinander annähern konnten. Die 20-stündige Fahrt von Kovel bis nach Barsinghausen verlief problemlos. Den Kindern geht es gut, auch wenn die Umstände bedrückend sind, beschreibt Bürgermeister Henning Schünhof die Situation. Schön findet er, dass die Stadtwerke Barsinghausen den Kindern freien Zugang zum Deisterbad gewähren, damit die Gasteltern den Kindern in der noch kühlen Jahreszeit ein Freizeitangebot machen können. Laut Lilli Bischoff, Vorsitzende Verein Kinderhilfe Ukraine, sind die Kinder im Alter von zwei bis 16 Jahren in Barsinghausen bei 34 Gastfamilien untergekommen. Geplant ist vorerst ein Aufenthalt von drei bis vier Wochen, jedoch müsse geschaut werden, wie sich die Situation in der Ukraine entwickle. Damit der Bus nicht leer wieder zurück nach Kovel fahren musste, wurde er in Landringhausen mit diversen Hilfsgütern (Lebensmittel, Hygieneartikel und Medikamente) beladen, bevor er die Rückreise antrat.

Laut Bürgermeister Schünhof erhalte die Stadt viele Hilfsangebote über die Emailadresse ukraine-hilfe(at)stadt-barsinghausen.de. Auf dem Spendenkonto seien Stand heute (7. März, 8 Uhr) 4.000 Euro zusammengekommen. Der Verein Kinderhilfe Ukraine erhielt noch einmal rund 13.000 Euro. Viele Menschen bieten der Stadt auch Übersetzungshilfe für die Kovel-Kinder an, oder pädagogische Unterstützung. Darüber hinaus reißt der Zustrom von Hilfsgütern nicht ab.

Weiterhin gibt es Bedarf an Hygieneartikeln, Lebensmitteln und medizinischen Artikeln. Kleider seien aktuell ausreichend vorhanden. Gerade Kinder und Frauenkleidung werde wohl erst wieder benötigt, wenn die Flüchtlinge aus der Ukraine in Barsinghausen ankämen. Auf diese Situation bereite sich die Stadt täglich vor, erklärt der Bürgermeister. Jeden morgen treffe sich der Krisenstab. Doch es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in der Ukraine entwickeln wird. „Wir stehen in engem Kontakt mit dem Bürgermeister von Kovel, Igor Chaika. Aktuell benötigen sie vor allem Medizinartikel, die auch nicht jeder in der Hausapotheke hat. Hier wollen wir die Spendengelder nutzen, um diesen Bedarf zu decken“, so Schünhof. Beeindruckt war der Bürgermeister auch von der Hilfsbereitschaft aus einigen Kommunen der Region. Diese spendeten, wie Barsinghausen auch, Feuerwehr-Ausrüstung, die hierzulande ausrangiert wurde, aber in der Ukraine noch Verwendung finden wird.

Insgesamt sind circa 30 Paletten an Hilfsgütern zusammengekommen. Diese werden heute Abend mit einem LKW in Richtung Ukraine gebracht. An der polnischen Grenze wird die Ladung umgeladen und mit Transportern in Kovel verteilt, bei Bedarf auch in anderen Städten der Ukraine.

„Ich bin sehr froh über die Spendenbereitschaft der Bürger“, freut sich Bürgermeister Schünhof. Auch der Geschäftsführer der Stadtwerke Barsinghausen, Shteryo Shterev, betont noch einmal, dass die Stadtwerke 50 Cent pro gespendeten Euro dazugeben: „Als Energiekonzern wollen wir auch Verantwortung tragen und mit gutem Beispiel vorangehen.“ Julia Lys, selbst aus der Ukraine, hält den Kontakt zu Menschen vor Ort. Mitarbeiter der BBI helfen beim Verladen des LKWs. „Ein besonderer Dank gilt aber auch Christopher Seegers, Christine Schourek und Peter Brand. Sie haben die Halle hier zur Verfügung gestellt, nehmen Spenden an und sortieren die Hilfsgüter“, zeigt sich der Bürgermeister beeindruckt von der breitflächigen Hilfsbereitschaft in Barsinghausen. In der Halle (Bunsenstraße 27) stehen rund 400 Quadratmeter zur Verfügung. Sachspenden werden dort montags bis freitags in der Zeit von 9 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr angenommen. Die Inhaber der Tischlerei und Christopher Seegers stellen die Halle unentgeltlich zur Verfügung.

Die Barsinghäuser Stadtverwaltung hat unter der IBAN DE29 2515 1270 0000 2686 49 ein zentrales Spendenkonto eingerichtet.

Spendenkonto des Kinderhilfe Ukraine e.V Barsinghausen

IBAN: DE21 2519 0001 0328 2503 20

Verwendungszweck: Für die Kinder aus Kovel