Barsinghausen. Am Freitagvormittag, 1. September, wurde das Evangelische Hospiz im Anna Forcke-Stift in Barsinghausen feierlich eröffnet. Viele Gäste waren gekommen, um zu sehen, was aus dem alten Anna Forcke-Stift nach der Sanierung geworden ist. Nur dank vieler Unterstützer und viel Mut, wie die Redner sagten, war das Projekt umzusetzen. Es soll ein Besonderer Ort für Barsinghausen werden, mit einem wundervollen Ausblick, den die Hospizbewohner dann bewundern dürfen..
„Viele von Ihnen haben das Projekt unterstützt und auch durch finanzielle Unterstützung geholfen“, begrüßte Superintendentin Antje Marklein die Gäste, „Gerade Joachim Richter möchte ich als Ideengeber besonders danken.“ Gemeinsam mit den damaligen Besitzern, dem Ehepaar Wildhagen, sei damals die Idee für ein Hospiz gereift. „Doch das Projekt hat aufgrund des schlechten Zustands des Anna Forcke-Stifts viel Mut und Einsatz gebraucht“, erinnerte sich Joachim Richter, Geschäftsführer Hospiz.
Hospizarbeit einen Wert geben
„Es ist ein schöner Standort“, befand Hans-Peter Daub, Vorstand Dachstiftung Diakonie, „Es ist richtig, dass dieser Ausblick nicht den Schönen und Reichen vorbehalten bleibt, sondern mit dem Hospiz auch die Menschen in den Genuss kommen, die ihren letzten Blick auf die Welt richten.“ Die Klosterkammer hat das Projekt mit 250.000 Euro unterstützt, auch um den Stellenwert der Hospizarbeit hervorzuheben, erklärte Andreas Hesse, Kammerdirektor Klosterkammer. „Es ist wichtig, dass Menschen ein würdiger Abschied von dieser Welt gegeben wird. Daher haben wir uns an der Finanzierung der Innenausstattung beteiligt“, so Hesse.
Auch Bürgermeister Henning Schünhof war gekommen. Die Stadt hat das Projekt finanziell unterstützt. „Ich freue mich, dass dieser für Barsinghausen wichtige Standort nun wieder eine Aufgabe hat. Das dieses Haus kein Ort mehr des Vandalismus ist, sondern wieder mit Leben und Liebe gefüllt wird, damit Menschen einen schönen Abschied aus dem Leben erhalten und Familien Trost erhalten“, so der Bürgermeister. Auf den Ausblick bezogen ist sich der Bürgermeister sicher, gibt es in Barsinghausen kaum einen schöneren Ort.
Zu den Feierlichkeiten gehörte auch ein Rundgang durch das frisch sanierte Gebäude. Dabei wurden Symbole und der Segen in die Räume gebracht. So wurden z.B. Brot und Salz in die Küche getragen, dass es dem Haus an nichts mangele. Ein Licht wurde in eines der Zimmer gebracht, um es zu erleuchten. Eine Engelsfigur soll Trost in das Haus bringen.
Mutig und fröhlich sein und ein Teil der Gesellschaft
Joachim Richter dankte noch einmal den Wildhagens für die Unterstützung am Beginn des Projekts, aber auch Architekt Dirk Nolte wurde gedankt: „Du hast so viel Engagement in dieses Projekt gesteckt!“ Ein besonderer Dank ging auch an die Kerstin-Jünemann-Hospizstiftung. Laut Richter wurden 230.000 Euro Spendengelder für die Sanierung gesammelt und rund 300.000 Euro flossen in die Innenausstattung. „Allen Unterstützern vielen Dank. Ihr Geld ist an diesem Ort gut aufgehoben und bewirkt gutes“, so Richter, der das Wort an Einrichtungsleiterin Christina Brandes übergab. Auch sie sei mit Mut in das Projekt gestartet und für die Leitungsfunktion nach Barsinghausen gekommen. Sie und ihr Team freuten sich auf die gemeinsame Arbeit in diesem wundervollen Haus. „Wir möchten kein Sterbehaus am Rande der Stadt sein. Wir möchten mutig sein, wir möchten anders sein“, sprach Brandes zu den Gästen, „Wir möchten das Hospiz in die Mitte der Gesellschaft bringen. Ein Ort sein, der fröhlich sein kann und an dem gelacht wird, wenn es angebracht ist.“
Bevor die Feierlichkeiten mit Grill und Getränken in den geselligen Teil überging, überbrachte die Johanniter Hilfsgemeinschaft noch eine Spende. Auf dem Stadtfest hatte das Klostercafé 130 Torten und über 250 Liter Getränke verkauft. 3.000 Euro sind zusammengekommen und sollen für Sitzmöbel auf dem großen Balkon eingesetzt werden.