Hannover. Bereits zum dritten Mal hat die Polizeidirektion Hannover eine Großkontrolle des Straßenverkehrs geplant und durchgeführt. Am Freitag, 4. August, überprüften die Einsatzkräfte tagsüber im Rahmen einer stationären Kontrolle auf dem Schützenplatz insgesamt 342 Fahrzeuge. In der Nacht von Samstag, 5. August, zu Sonntag, 6. August, wurden mobile Verkehrskontrollen in der Innenstadt von Hannover durchgeführt. Es wurden insgesamt 69 Blutproben entnommen..
Auch in diesem Jahr haben Einsatzkräfte aus ganz Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und der Bundespolizei, sowie der Zoll Hannover, das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM), das Gewerbeaufsichtsamt Hannover, die Führerscheinstelle Hannover, das Technisches Hilfswerk Hannover, die Staatsanwaltschaft Hannover und die Staatsanwaltschaft Hildesheim bei dem Großeinsatz unterstützt. Der Fokus der Verkehrskontrollen lag auf der Fahrtüchtigkeit der Fahrzeugführenden, insbesondere ob diese unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen standen.
Am Freitag, 4. August, kontrollierten die Einsatzkräfte zusammen mit anderen Behörden den Fahrzeugverkehr der Lavesallee, welcher auf den Schützenplatz für die Kontrolle umgeleitet wurde. Bereits nach 30 Minuten stellte eine gemischte Einsatzbesatzung aus Niedersachsen und Bremen einen Berliner Transporter fest.
Zusätzlich stellte sich bei der Kontrolle heraus, dass der 26-jährige Fahrer unter dem Einfluss von Kokain stand und im Besitz von Drogen war. Diese hatte er zuvor seinem 24-jährigen Beifahrer abgekauft. Der 24-Jährige hatte noch weitere Drogen dabei. Eine durch die Staatsanwaltschaft Hannover angeordnete Durchsuchung der Wohnungen der beiden brachte erneut Drogen zum Vorschein. Gegen den Fahrer wurde ein Strafverfahren wegen Fahrens unter Betäubungsmitteleinfluss eingeleitet und gegen beide ein Ermittlungsverfahren wegen Betäubungsmittelhandel. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden beide entlassen.
Niedersächsische Einsatzkräfte kontrollierten einen 24-jährigen Fahrer, welcher unter dem Einfluss von Kokain fuhr und gegen seine räumliche Beschränkung verstieß. Da ihm die Weiterfahrt untersagt wurde, wollte er sich von einem 21-jährigen Bekannten mit dessen Autoabholen lassen. Plan B schlug fehl, da auch der 21-Jährige unter dem Einfluss von Kokain stand, genauso wie sein Beifahrer.
Beiden wurde ebenfalls die Weiterfahrt untersagt. Nunmehr tauchte ein weiterer Bekannter fußläufig auf, um die Männer abzuholen. Auch bei ihm wurde festgestellt, dass er unter dem Einfluss von Kokain stand. Allen Männern wurde die Weiterfahrt untersagt und die Fahrzeugschlüssel wurden sichergestellt. Es wurden Ermittlungsverfahren wegen Fahren unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln eingeleitet. Alle vier wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen entlassen.
Kurz darauf kontrollierte das gleiche Streifenteam einen 46-jährigen Fahrer. Dieser führte seinen Pkw unter dem Einfluss von Opiaten und THC (Cannabis). Des Weiteren wurden elf Morphintabletten entdeckt.
Ein anderes Streifenteam aus Rheinland-Pfalz und Hannover staunte nicht schlecht, als sie in einem Kleinwagen drei Erwachsene und vier Kleinkinder im Alter von sechs Monaten bis sechs Jahren feststellten. Keiner der Personen hatte einen Sicherheitsgurt angelegt. Keines der Kinder saß in einem Kindersitz. Gegen den Fahrzeugführer wurden diverse Ordnungswidrigkeiten eingeleitet. Da es im Kleinwagen keine geeigneten Sicherungsmöglichkeiten für die Kleinkinder gab, wurde die Weiterfahrt untersagt.
Einsatzkräfte vom Zoll, BALM und der Polizei kontrollierten einen Feinkosttransporter. Der Transporter war nicht gekühlt. Die Fische, Muscheln und weiteren Meeresfrüchte waren größtenteils verdorben. In Zusammenarbeit mit dem Veterinäramt Hannover/ Hildesheim musste der Fahrer eine Sicherheitsleistung in Höhe von 4.500 Euro erbringen. Da bei der Entsorgung noch lebende Krustentiere entdeckt worden sind, stellte das Veterinäramt diese sicher.
Insgesamt wurden bei der stationären Kontrolle 342 Fahrzeuge kontrolliert.
Hierbei gab es 23 Blutprobenentnahmen von Fahrzeugführenden, die unter dem Einfluss von Drogen standen. Nur eine Person stand unter dem Einfluss von Alkohol. Vier Fahrzeugführer hatten keine gültige Fahrerlaubnis, bei elf Pkw wurden Tuningsverstöße festgestellt. Der sechsjährige Rauschgiftspürhund "Igy" (Schäferhund) hatte an diesem Tag alle Nase voll zu tun, da er einige Fahrzeuge durchschnüffelt hat.
In der Nacht von Samstag, 5. August, zu Sonntag, 6. August, führten die Einsatzkräfte die Kontrollen von etwa 19 Uhr bis 1 Uhr mobil in der Innenstadt fort. Ein besonderer Fokus lag hier auf E-Mobilität und Fahrtüchtigkeit in den Bereichen des Maschseefestes und der Innenstadt. Bei Deutschlandweit 8260 Unfällen mit Elektrokleinstfahrzeugen (2022), bei denen es Tote oder Verletzte gab, waren zu 18% Prozent Alkohol und Drogen die Ursache. In Großstädten ist der Anteil besonders hoch.
Gegen 22 Uhr kontrollierte ein gemischtes Streifenteam aus Hildesheim und Hannover zwei E-Scooter Fahrer im Alter von 24 und 26 Jahren sowie eine 26-jährige E-Scooterfahrerin. Alle drei fuhren unter dem Einfluss von THC.
Blutprobenentnahmen wurden durchgeführt und entsprechende Strafverfahren eingeleitet.
Im Bereich der Maschseequelle fuhr ein 59-Jähriger mit seinem Fahrrad gegen einen Funkstreifenwagen. Es stellte sich heraus, dass er betrunken war. Am tragbaren Alcomaten pustete er 1,85 Promille. Auch ihm wurde eine Blutprobe entnommen und ein Strafverfahren wurde eingeleitet.
Ein Polizist aus Hamburg, welcher für das schlechte Wetter verantwortlich gemacht wurde, hat zusammen mit einem Polizisten aus Hannover und mit der Fahrerlaubnisbehörde Hannover drei Pkw angehalten und kontrolliert. Alle drei Fahrer im Alter von 18,29 und 31 Jahren hatten keine gültige Fahrerlaubnis.
Darüber hinaus hat einer "vergessen" sein Fahrzeug zu versichern. Die Weiterfahrt wurde für alle drei Personen untersagt.
Doppelt Pech hatte ein 20-jähriger Fahrer in der Innenstadt. Ein Streifenteam aus Mecklenburg-Vorpommern und Rotenburg erwischte ihn bei einem Fahrerwechsel.
Während der Kontrolle kam raus, dass er die gleiche Masche bereits am Vortag bei der stationären Kontrolle auf dem Schützenplatz versucht hatte. Er ist nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis und wurde in den letzten zwölf Monaten bereits achtmal erwischt, wie er weiterhin Auto fuhr. Ihn erwartet Post von der Führerscheinstelle. Strafanzeigen seitens der Polizei sind raus.
Insgesamt wurden an beiden Kontrolltagen 62 Blutprobenentnahmen aufgrund von Drogen im Straßenverkehr durchgeführt. Sieben Blutproben wurden aufgrund von Alkohol im Straßenverkehr entnommen. Ein 24-jähriger E-Scooterfahrer hatte an der Christuskirche den höchsten Alkoholwert von 2,89 Promille. Darüber hinaus hatten 14 Fahrzeugführende keine gültige Fahrerlaubnis, es wurden fünf Führerscheine beschlagnahmt und viermal hat man vergessen das Auto zu versichern.