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Feuchttücher, Windeln und Co. verstopfen die Kanalisation - Hohe Kosten und Geruchsbelästigung

Hemmingen. Feuchttücher für zwischendurch, für Babyhaut und zur Händedesinfektion: Im Alltag geht es kaum noch ohne. Problematisch wird es wenn die gebrauchten Tücher in der Toilette landen. Feuchttücher lösen sich nicht wie Toilettenpapier auf, deshalb sind sie - unsachgemäß entsorgt – für die Kanalverstopfung im großen Stil verantwortlich. .

Das Gleiche gilt für Windel und Binden. Auch diese Materialien sind nicht so konzipiert, dass sie sich im Wasser zersetzen. Entstörungsteams der Wasserbetriebe sind mittlerweile in Hemmingen immer öfter unterwegs, um Abwasserpumpen von Verstopfungen zu befreien.

Die Verstopfungen im Schmutzwasserkanalsystem sorgen zudem für Geruchsbelästigungen. Da Kanalrohre im Laufe der Betriebszeit innen korrodieren oder versotten, wird die Rohrwandung rau und uneben. Auch turnusmäßiges Reinigen hält diesen Prozess nicht auf. Die raue Oberfläche ist idealer Angriffs- und Anhaftbereich für Fremdmaterialien. Hartnäckige Kanalverstopfungen, die nicht mit der herkömmlichen Kanalspirale beseitigt werden können und oft mit Schmutzwasserrückstau bis in die angeschlossenen Gebäude einhergehen, sind die Folge. Es kommt zu einer so genannten Verzopfung des Papiermaterials, das in die Pumpen gelangt und diese zerstört. Die Reparatur-, Reinigungs- und Wartungskosten für die Pumpwerke haben sich in der vergangenen Zeit deshalb spürbar erhöht.

Die kommunalen Versorger sehen sich daher gezwungen, die Kosten für die Beseitigung von Kanalverstopfungen und die erhöhten Reparatur- beziehungsweise Reinigungskosten der Schmutzwasserpumpwerke über den Abwasserpreis auf die Kunden umzulegen. Deshalb appelliert Thomas Lehmann vom Fachbereich Bau und Umwelt: „Bitte Feuchttücher und Co. nicht mehr unsachgemäß entsorgen.“ Das käme Kommune wie Verbraucher gleichermaßen teuer zu stehen.