Altenhagen/Eldagsen. Der Springer Bauausschuss stimmte in seiner Sitzung für die Kostenerhöhungen bei den Bauprojekten der Feuerwehrgerätehäuser in Altenhagen und Eldagsen. Doch es machte sich Unbehagen breit. Viel zu lange würde bei den Projekten diskutiert, die Kosten würden steigen und steigen und ein Baubeginn sei unklar. .
Die Architekten stellten die Projekte dem Ausschuss noch einmal vor. Dabei wurden Einsparmöglichkeiten genannt (z.B. Fenster), welche sich aber kaum auf die Gesamtkosten auswirken dürften. Gerade wenn sich der Baubeginn und die damit verbundenen Preissteigerungen weiter hinauszögern. Bei beiden Gerätehäusern entschied sich der Ausschuss dafür, die Stellflächen für die Fahrzeuge größer zu gestalten. Die Fahrzeuggröße ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Damit auch in Zukunft große Fahrzeuge mit entsprechenden Aufbauten in die Gerätehäuser passen, sollen die Stellplätze etwa einen halben Meter höher werden. Die Mehrkosten beim Gerätehaus Eldagsen mit fünf Stellplätzen wurde von der Verwaltung auf etwa 50.000 Euro geschätzt.
Insgesamt steigen die Kosten bei den Feuerwehrhäusern jeweils um rund 500.000 Euro. Die Kosten des Gerätehauses für Altenhagen steigt von 1.556.957,80 Euro auf insgesamt 1.933.050 Euro. Die Kosten in Eldagsen steigen von bisher 3.943.086,20 Euro auf insgesamt 4.434.150 Euro.
In Altenhagen sind vor allem die Hanglage des Grundstücks für die steigenden Kosten verantwortlich. Es sind umfangreiche Auffüllungsarbeiten nötig. Um hier die ohnehin notwendigen Mehrkosten in etwas Nutzbares umzuwandeln, wurde im genannten Arbeitsprozess eine Teilunterkellerung des Gebäudes vorgesehen, um hier Lagerfläche zu schaffen. Ein späterer Ausbau zu einem Aufenthaltsraum, z. B. für die Jugendfeuerwehr, ist möglich. Außerdem ist die Erschließung des Grundstücks mit Entwässerungsleitungen kompliziert. Das Regenwasser ist zunächst in einer Rigole, die im nordwestlichen Bereich des Grundstücks unter dem Parkplatzgeplant wird, zwischenzuspeichern bevor es gedrosselt, über den offenen Graben, dem vorhandenen Regenrückhaltebecken zugeführt werden kann.
In Eldagsen beruhen die Preissteigerungen auch auf dem langen Entstehungsprozess. Zwischen dem ersten Kostenansatz von 2018 und dem voraussichtlichen Ausführungsjahr 2022 liegen vier Jahre. Üblicherweise ist mit einer jährlichen Preissteigerung von fünf Prozent zu rechnen, erklärt die Verwaltung. In diesem Fall wären das Mehrkosten von rund 582.000 Euro, die aus der reinen Kostensteigerung resultieren. Seit dem Jahr 2018 sind extreme Preissteigerungen im Bereich der Baustoffe und der Bauprodukte zu verzeichnen. Bei Betonstahl bis zu 30 Prozent, bei EPS-Dämmung um bis zu 25 Prozent. Die Preise für viele Holzprodukte, wie z. B. OSB-Platten und Latten werden nur noch als Tagespreise aufgerufen, mit zum Teil erheblichen Preisschwankungen von 50 bis 200 Prozent. Auch die Entsorgung von Erdaushub wurde wegen eines Deponieengpasses zwischenzeitlich erheblich teurer und liegt inzwischen bis zu acht Prozent über dem Niveau von 2018, heißt es in der Beschlussvorlage der Verwaltung. Auch die Außenanlagen werden aufgrund der erweiterten Pflasterflächen (Fahrkurven, Einstellplätze und Übungsflächen) aufwändiger und teurer als in der Grundlagenermittlung von 2018 angenommen.
Zwar ist ein Baubeginn für 2022 für beide Projekte angedacht, doch nur wenn die entsprechenden Sachbearbeiter eingestellt werden können, um die Bauprojekte zu begleiten. Die Stellenausschreibungen seien öffentlich, wann und wer sich auf die Stellen bewerbe, kann die Verwaltung nicht vorhersagen. Wenn dann Personal eingestellt werde, müsse es eingearbeitet werden, erst dann sei an die weitere Umsetzung von Hochbauprojekten zu denken.
Wie sich die Preissteigerungen bis dahin entwickeln, wird ebenso offen sein, wie die Frage wann Altenhagen und Eldagsen dann ihre dringend benötigten Gerätehäuser bekommen.
Vom Bauausschuss wurde kritisiert, dass die eingeplanten Preissteigerungen noch zu gering seien und es zu erwarten sei, dass die Kosten hier eher noch weiter steigen werden. Gerade unter dem Gesichtspunkt, dass ein Baubeginn noch gar nicht klar genannt werden kann. Die Verwaltung erklärt dies mit zu wenig Personal.