Rethen/Sarstedt .
Die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften sind für viele Schwimmer der Jahreshöhepunkt. Jetzt trafen sich 961 Schwimmer aus 248 Vereinen Deutschlands, um die Jahrgangsbesten zu ermitteln.
Die SG RethenSarstedt war mit Finn (Jahrgang 2005) und Madlen Wendland (Jahrgang 2002) vertreten und die Reise in die Hauptstadt hat sich mehr als gelohnt. Mit drei Gold-, drei Silber-, einer Bronzemedaille und fünf niedersächsischen Landesjahrgangsrekorden, wurden die Erwartungen mehr als übertroffen. Im Medaillenspiegel steht der kleine Verein sogar vor W98 und SGS Hannover und ist somit bester Verein Niedersachsens.
Für Madlen waren es die letzten Jahrgangsmeisterschaften, denn sie zählte hier zum ältesten weiblichen Jahrgang. Ihr gelang das Kunststück über 200 Meter Schmetterling erneut ihren Titel zu verteidigen. Somit steht ihr Name, bei all ihren Teilnahmen an Deutschen Jahrgangsmeisterschaften, in der „Championsliste“ über 200 Meter Schmetterling. Über 100 Meter Schmetterling schrammte sie mit drei Hundertstel an der Bronzemedaille vorbei, aber sie ärgerte sich nur kurz, denn mit ihrer geschwommenen Zeit, war sie sehr zufrieden. Auch über 200 Meter Rücken (Platz 6), 50 Meter Schmetterling (Platz 6) und 50 Meter Freistil (Platz 11) konnte Madlen neue Bestzeiten schwimmen.
Für Finn war es das erste Mal, dass er über all seine favorisierten Strecken an den Start gehen konnte. Die Ausbeute seiner sechs Starts waren zwei mal Gold, drei mal Silber und ein mal Bronze, dazu stellte er fünf neue Niedersächsische Landesjahrgangsrekorde auf. Über 100 Meter Brust musste Finn sich nur ganz knapp (fünf Hundertstel) geschlagen geben. Er freute sich dennoch über Silber und verbesserte seinen, im Februar aufgestellten, Landesjahrgangsrekord (LJR) auf 1:07,17.
Am nächsten Tag standen die 200 Meter Rücken auf dem Programm. Im Finale konnte Finn seine, im Vorlauf geschwommene Bestzeit erneut toppen. Der Lohn war hier die Bronzemedaille und gleichzeitig verbesserte er den LJR aus dem Jahre 2014 um über eine Sekunde auf 2:12,07.
Am Himmelfahrtstag war für die Schwimmer keine Pause. Finn machte einfach aus diesem Tag seinen eigenen Feiertag. Er triumphierte über 50 Meter Brust in neuer Landesjahrgangsrekordzeit von 0:30,70. Die alte Bestmarke aus dem Jahr 2013 stand bei 0:31,28. Nur kurz nachdem er bei der Siegerehrung die Goldmedaille überreicht bekam, stand das Finale über 100m Rücken an. Zur großen Überraschung konnte Finn hier ebenfalls zu Gold schwimmen. Auch hier gelang ihm, in einer Zeit von 1:01,62, ein neuer LJR. Finn erkämpfte sich innerhalb einer Stunde gleich zwei Deutsche Jahrgangsmeistertitel.
Lange feiern war allerdings nicht angesagt, denn am Freitag stellte Finn sich den 200 Meter Lagen. Im Vorlauf schonte er sich noch ein paar Kräfte. Im Finale konnte Finn seine Bestzeit dann deutlich toppen und erkämpfte sich den Silberrang, erneut mit neuem LJR. Den 15 Jahre alten Rekord verbesserte Finn um über eine Sekunde auf 2:12,53. Am letzten Tag ging Finn über 200 Meter Brust an den Start. In einem spannenden Rennen musste er sich nur knapp geschlagen geben und freute sich erneut über die Silbermedaille. Für Finn waren es unglaubliche Tage in Berlin, völlig ausgelaugt und kaputt, aber auch stolz, trat er die Heimreise an.