Pattensen/Region. Am Samstag, 2. September, übte die Kreisfeuerwehrbereitschaft Hameln -Pyrmont Ost (KFB HM-PY Ost) gemeinsam mit dem Führungszug der Regionsfeuerwehrbereitschaft Hannover; Abschnitt III (RFB III), den Ernstfall..
Aufgrund einer Großschadenslage im westlichen Landkreis Hannover ist die FEL überlastet und hat die Einsatzleitung für den Bereich Pattensen auf den ELW II, Region Hannover, übertragen. Die Feuerwehren der Stadt Pattensen sind bei dieser Großschadenslage mit im Einsatz. Die Reservekräfte wurden zu einem Unfall gerufen und sind nicht verfügbar. Die KFB Hameln Pyrmont befindet sich zu einem Ausbildungswochenende in Pattensen.
Aus unbekannter Ursache kommt es im Waldgebiet nördlich der Marienburg zu sich ausdehnenden Flächenbränden. Das Feuer breitet sich im Unterholz in Richtung Marienburg aus. Im Waldgebiet befindet sich eine unbekannte Anzahl von Personen, die unzulässiger Weise die Wege zum Teil verlassen haben. Widersprüchliche Angaben einzelner Personen lassen auf eine unbestimmte Anzahl Vermisster schließen.“
Gegen 9 Uhr trafen die vier Fachzüge der Bereitschaft am Sammelplatz „Zuckerfabrik Nordstemmen“ ein. Der stellvertretende Abschnittsleiter Frank Melde führte als Einsatzleiter die Bereitschaft. Einsatzaufträge zum o.a. Übungsszenario erhielt er am Einsatzleitwagen der
RFB III von den Ãœbungsleitern Martin Meinshausen und Benjamin Moss.
Umgehend nach Lageeinweisung setzte Melde seine Züge zur Abarbeitung der Übungszenarien ein:
Ein Zug begann im nördlichen Marienberg unter Einsatz der Tanklöschfahrzeuge (TLF) die Brandbekämpfung als erste Maßnahme. Nach Wasserabgabe pendelte die Fahrzeuge zwischen Adensen und Marienberg zum Wassertransport. Über ein Wasserbecken, das als Zwischenspeicher diente, wurden die eingesetzten Kräfte mit Wasser versorgt.
Parallel begann ein zweiter Zug eine knapp zwei Kilometer lange Schlauchleitung zu verlegen um die Einsatzstelle mit Wasser zu versorgen. Die Leitung wurde von der Leine aus mit Wasser gespeist. Da den physikalischen Gesetzen folgend der Wasserdruck mit zunehmender Entfernung von der Pumpe abnimmt, wurde in dem hügeligen Gelände Verstärkerpumpen eingesetzt.
Zwei weitere Züge bekämpften Brände im mittleren und östlichen Marienberg. Sie versorgten sich eigenständig mit Wasser aus der Leine, bzw. bekamen Nachschub über wasserführende Fahrzeuge.
Zusätzlich spielte die Übungsleitung des ELW II kleine Einlagen ein: so mussten verletzte Personen im Gelände gesucht – dargestellt durch Mitglieder der OFW Vardegötzen - und dem Rettungsdienst zugeführt werden und der Ausfall von Pumpen wurde simuliert.
Die vermeintlichen Feuer wurden durch im Gelände verteilte Hinweisschilder symbolisiert, die eingesammelt werden mussten. Alle ausgelegten Schilder wurden gefunden, was nach knapp drei Stunden „Übungsende“ bedeutete.
Die KFB Hameln Pyrmont Ost setzt sich aus Fahrzeugen und Feuerwehrleuten der Gemeinden Bad Münder, Coppenbrügge, Emmerthal und Salzhemmendorf zusammen.
Das besondere dieser Übung: Die Kameraden der KFB übten in unbekanntem Gelände. Sie hatten sich an bereitgestelltem Kartenmaterial zu orientieren, wurden aber auch durch ortskundige Feuerwehrleute, die die Übung begleiteten und beobachteten, unterstützt. Die Szenarien wurden in den vergangenen Jahren bereits 2-mal durch andere Bereitschaften beübt.
Erstmals erfolgte eine Zusammenarbeit von drei Landkreisen: der Ãœbungsraum befand sich in der Region Hannover (Pattensen). Sammelplatz war im Landkreis Hildesheim (Nordstemmen) und die Bereitschaft kam aus dem Landkreis Hameln-Pyrmont
Abschnittsleiter Abschnitt HM-PY Ost, Thomas Külling zeigten sich mit den gezeigten Leistungen sehr zufrieden. Ein Übungsnachbesprechung erfolgt separat.
Besonders beeindruckt zeigte sich die Bürgermeisterin der Stadt Pattensen, Ramona Schuman, die sich ebenfalls in die Lage einweisen ließ und mehrere Stunden das Übungsgeschehen beobachtete und sich mit Übungsteilnehmern austauschte.
Der Ãœbungseinsatz endete gegen 13 Uhr mit einem gemeinsamen Mittagessen. Im Einsatz waren 114 Kameraden der KFM HM-PY Ost, 20 Kameraden der RFB III mit 30 Feuerwehrfahrzeugen.