Laatzen.
Im Rahmen des Projektes „Nachbarschaft Leben!“ im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ in Laatzen, haben sich Frauen aus unterschiedlichen Kulturkreisen in den vergangenen Monaten über das Leben in Laatzen ausgetauscht. Bei den wöchentlichen Treffen im Umsonstladen für Babyerstausstattung in der Arche der Thomaskirchengemeinde sowie in der Flüchtlingsunterkunft an der Pestalozzistraße in Laatzen, sollten Begegnungen von alteingesessenen und neu hinzugezogenen Menschen unterschiedlicher Nationalitäten ermöglicht werden. Diese Woche kam das Projekt, das in der Trägerschaft des Diakonieverbandes Hannover-Land realisiert wurde, mit einem Treffen im Flüchtlingswohnheim zum Abschluss.
Ziel des Projektes war es, auf niederschwellige Weise Treffen zwischen Geflüchteten Menschen, anderen neu Hinzugezogenen und Laatzenern zu ermöglichen. Während der Treffen bot die Projektleiterin Sabine Laskowski Kreativangebote wie die gemeinsame Gestaltung einer Leinwand und das Basteln von Wimpelketten an. Bei diesen Aktionen kamen die Teilnehmerinnen ganz ungezwungen miteinander ins Gespräch. „Wir haben zum Beispiel darüber geredet, was Frauen im Alltagsleben benötigen und mit welchen Problemen sie konfrontiert sind“, sagte Laskowski. „Einige Teilnehmerinnen, die ebenfalls aus anderen Ländern gekommen sind, aber schon länger in Laatzen leben, berichteten über ihre Erfahrungen und erzählten, welche Wege sie hier gegangen sind.“ Trotz der sehr unterschiedlichen Deutschkenntnisse versuchten die Teilnehmerinnen immer wieder, sich in deutscher Sprache zu verständigen. Bei einigen Treffen wurden die Frauen von der Narmin Rashid, Sprachmittlerin der Stadt Laatzen, sowie der Flüchtlingssozialarbeiterin Suvar Keskin unterstützt.
Auch über Probleme des Zusammenlebens fand ein Austausch statt. So berichten einige Teilnehmerinnen zum Beispiel über Ablehnung oder Ausgrenzungserfahrungen. „Einige unserer Kinder haben es schwer, in der Schule Kontakt zu deutschen Kindern zu bekommen“, berichtete Dania Kadura. Um das Problem zu lösen, hätten die Frauen bereits Kontakt mit der Schulleitung aufgenommen.
Diskutiert wurde darüber hinaus, was Flüchtlinge und andere neu Hinzugezogene in Laatzen benötigen. „Wir brauchen unbedingt weiteren Kontakt zu anderen deutschen Frauen aus Laatzen, damit wir uns austauschen und Kontakte knüpfen können“, machte die Projektteilnehmerin Sara Khalak deutlich. Zudem wünschen sich die Frauen einen Raum abseits der Flüchtlingsunterkunft, in dem sich die Familien regelmäßig mit anderen treffen, Tee trinken oder die Kinder miteinander spielen können. „Es wäre schön, einen solchen Treffpunkt zu haben“, sagte Khalak. Diesen Raum könnte auch die von Narmin Rashid betreute Tanzgruppe nutzen, die sich derzeit im Gemeinschaftsraum in der Flüchtlingsunterkunft trifft. Dort könne die Gruppe aber nicht ungestört tanzen, weil der Raum allen Bewohnern zur Verfügung steht und es somit häufiger zu Störungen komme. Das Projekt sahen die Frauen als gute Möglichkeit zum Austausch. „Es wäre schön, wenn wir in ähnlicher Form weitermachen könnten“, sagte Dania Kadura.