Gehrden. In einer Ratsinformationsveranstaltung wurde am Donnerstag über die Busanbindung von Gehrden an den S-Bahnhof Weetzen diskutiert. Regionspräsident Hauke Jagau und Verkehrsdezernent Ulf-Birger Franz machten aber wenig Hoffnung auf eine baldige Lösung. Die Verbindungen nach Weetzen sind demnach zu gering nachgefragt, als das Region und Regiobus eine eigene Anbindung einführen, oder die Linie 500 anpassen wollen..
„Wir überprüfen stetig die Nachfrage der Linien“, so Hauke Jagau, „Doch egal ob vor oder während Corona, die Zahl der Fahrgäste zwischen Gehrden und Weetzen bleibt extrem gering.“ Bereits nach der Schließung des Springer Krankenhauses wurde eine Verbindung zwischen Weetzen und Gehrden eingerichtet, um auch Mitarbeitern die Verbindung zum Krankenhaus in Gehrden zu gewährleisten. Nach nur zwei Jahren sei die Verbindung aufgrund geringer Nachfrage eingestellt worden. Zuletzt hatte es im März eine letzte Fahrgastzählung gegeben, erklärt Ulf-Birger Franz. An fünf Werktagen wurden in Richtung Weetzen 116 Fahrgäste gezählt, in Richtung Gehrden 104. Bedeutet, dass pro Werktag Richtung Gehrden 23 Fahrgäste und Richtung Weetzen 21 Fahrgäste. Bei zehn Fahrten, die am Tag angeboten werden, macht das im Schnitt nur rund zwei Mitfahrer aus. „Die Zahl verteilt sich real natürlich anders, so sind zu Stoßzeiten mehr Mitfahrer im Bus, aber gerade nach 17 Uhr gibt es viele Leerfahrten“, so Franz. Die Nachfrage sei also extrem gering. Ganz überrascht ist der Verkehrsdezernent darüber nicht, da bundesweit ein Rückgang bei Umsteigeverbindungen zu verzeichnen sei, direkt Verbindungen würden hingegen wachsen. Hervorheben möchte Franz hier die Linie 500, die sehr erfolgreich auch von Gehrden nach Hannover fahre. „Die Entwicklung der Verbindung nach Weetzen ist problematisch, es fahren einfach viel mehr Menschen direkt nach Hannover“, erklärt Ulf-Birger Franz. Die eingesetzten Busse würde Regiobus lieber an anderer Stelle einsetzen als für die schwache Verbindung nach Weetzen. Busse und Fahrer sollen eher auf stark nachgefragten Strecken entlasten, als leer nach Gehrden zu fahren.
Auch Regionspräsident Hauke Jagau möchte keine Experimente eingehen: „Wir richten uns nach dem Bedarf und auch die Finanzen sind nun mal begrenzt.“ Jagau setzt in Zukunft eher auf Sprinti. In Springe, Sehnde und Wedemark startet bald eine zweijährige Testphase. Die Rufbusse sollen fahren, wenn es keine andere Verbindung gibt, außerdem sind die Fahrzeuge kleiner als die normalen Busse. „Ich glaube, dass die ´Gefäßgröße` der Fahrzeuge vieles in den nächsten Jahren relativieren wird“, so Jagau, „Busse werden in Zukunft kleiner sein, Anbindungen können optimierter laufen und dann wird auch die Nachfrage zur S-Bahn stärker sein.“
„Wir sind gesprächsbereit, müssen unsere Busse aber da einsetzen, wo die Nachfrage es verlangt, dass ist zwischen Gehrden und Weetzen aktuell nicht der Fall“, so Franz abschließend, „Mehr als die aktuelle Verdichtung ist nicht möglich.“
Somit sieht es danach aus, dass Gehrden wohl auf das Ende der Sprinti-Testphasen warten muss, bis es eine andere Anbindung an den S-Bahnhof geben wird. Möglicherweise wird aber auch der 160 Millionen Euro teure Krankenhausbau in Gehrden noch einmal dafür sorgen, dass die Region die Anbindung zum Krankenhaus verbessern möchte. Dies bleibt allerdings abzuwarten.