Gehrden/ Benthe.
Die Teilnehmer der Exkursion des NABU Gehrden/Benthe am 31. August diskutierten am Rande des Feldes über den Anbau der gelben Blütenpflanze Silphie. Stattliche zwei Meter hoch, dichter Bestand mit viel Biomasse und ein Summen von Insekten und das Flattern von Schmetterlingen war beeindruckend für Gisela Wicke vom NABU. Für Landwirt und Bioenergie-Betreiber Eckhard Baumgarte aus Vörie ist die kleine Anbaufläche bei Lemmie nur eine Versuchsfläche. Er teilt mit, dass sich der Anbau auf nährstoffärmeren und trockeneren Böden auf mehr Fläche, auch im Hinblick auf die Erntetechnik, lohnen würde. Durchschnittlich kann vom Mais 22 Tonnen Trockenmasse (TM) für die Bioenergieanlage geerntet werden und 18 Tonnen TM von der Silphie. Dafür gibt es geringere Anbaukosten bei der Silphie. Sie kann als Dauerkultur 20 Jahre auf dem gleichen Acker stehen, benötigt keine Herbizide und geringere Stickstoff-Düngung ab dem zweiten Anbaujahr. Sie trägt auch zum Wasserschutz bei, da im Herbst geringe Nitratwerte im Boden gefunden wurden.
Am Rande des Feldes standen fünf Bienenkästen. Ein zusätzlicher Ertrag, da die Silphie mit der Blühzeit bis Ende September eine späte Bienenweide ist.
Das Fazit ist, dass der Anbau der Bioenergiepflanze Silphie vor allem bei einer Klimaänderung als Beitrag zur Förderung der Lebensräume für Insekten, Niederwild, unter Anderem als Alternative zum Mais, gefördert und ausgeweitet werden sollte.
Zum Abschluss wurde ein circa drei Meter breiter Blühstreifen am Rande eines Maisackers bei Gehrden gezeigt. Ziel der Sonnenblumen-Pracht mit einigen Malven, Ringelblumen und Phacelia ist die Akzeptanzsteigerung der Bevölkerung für den Maisanbau, erläuterte Baumgarte. Aber auch für Insekten und die Sonnenblumen-Kerne für die Vögel ist der Blühstreifen als positiv zu werten. Wicke weist daraufhin, dass den größten Effekt für die Artenvielfalt ein 6 bis 30 Meter breiter mehrjähriger Blüstreifen bringt. Dieser wird im Rahmen von Agrarumweltprogrammen von der EU mitfinanziert. Die Landwirte bekommen mehr als 800 Euro pro Hektar im Jahr für die Förderung der Vielfalt. Der Austausch mit Landwirten wurde von den Teilnehmern als sehr wertvoll angesehen und soll im nächsten Jahr auf Einladung von Baumgarte fortgesetzt werden.