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Grüne: Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs kann nicht schnell genug gehen

Hemmingen. Die Grünen in Hemmingen sehen die Möglichkeit der Verlängerung der Stadtbahn um zwei Haltestellen als große Chance für eine exemplarische nachhaltige Siedlungsentwicklung. „Sollte der Rat im Mai mehrheitlich für die Verlängerung stimmen, und das hoffen wir, wird sich Arnum durch die Stadtbahn verändern", so Fraktionssprecher Joachim Steinmetz. "Wir werden uns dafür einsetzen, dass dies nachhaltig, also wirtschaftlich, ökologisch und sozial, verläuft", so Steinmetz weiter..

Selbstverständlich dürfe bei der Verlängerung der Stadtbahn nicht vorschnell gehandelt werden – ohne genaue Prüfung könne es keinen Bau geben, unterstreichen die Grünen. Der Planungs- und Bauprozess solle jedoch "im Sinne einer schnellen Wirksamkeit für den Klimaschutz beschleunigt werden. Mit Blick auf die Klimakrise kann der Ausbau der Öffentlichen Verkehrsmittel eigentlich nicht schnell genug gehen“, so Roman Binder, Mitglied im Klimaschutzausschuss. „Durch die Lage der geplanten neuen Haltestellen am westlichen Ortsrand von Arnum können viele Menschen an der Bockstraße und im Musikerviertel die Stadtbahn leicht erreichen und auch Bürgerinnen und Bürger aus Hiddestorf und Ohlendorf kommen mit dem Fahrrad schneller zur Bahn. Durch den attraktiven Zehn-Minuten-Takt der Bahn werden mit Sicherheit viele Hemmingerinnen und Hemminger die Bahn nutzen – und das Auto dafür stehen lassen. Gesamtgesellschaftlich wird es durch die Moblitätswende eine CO2-Einsparung geben, auch wenn wir mit dem Bau zunächst klimaschädlich agieren", so Roman Binder weiter. „Die Verluste an Naturflächen, die durch den Bau entstehen, müssen anschließend im Stadtgebiet kompensiert werden."

Die Grünen nehmen aber auch die Sorgen von Arnumer wahr, die sich zu einer Bürgerinitiative gegen die Stadtbahnverlängerung zusammengeschlossen und Unterschriften gesammelt haben. Deshalb haben sie zwei Vertreterinnen zur letzten Ortsverbandssitzung am 6. Februar eingeladen. „Wir haben ein offenes Gespräch geführt, einander zugehört, Argumente ausgetauscht. Einige Sorgen wie die entstehende Lärmbelästigung können wir durchaus nachvollziehen, aber nicht alle. Dass durch die Stadtbahnverlängerung z.B. ein sozialer Brennpunkt entstehen könnte, schätzen wir als unbegründet ein“, so Marleen Maier, Co-Vorsitzende des Ortsverbandes der Hemminger Grünen. „Wir haben ein wichtiges Ziel vor Augen: Die Mobilitätswende voranzutreiben, um unsere Welt nicht weiter durch den motorisierten Individualverkehr zu zerstören. Und durch den Stadtbahnanschluss entstehen für die Anwohnerinnen und Anwohner auch Vorteile: die Direktverbindung nach Hannover sowie dadurch steigende Grundstückspreise.“

„Im Sinne des Klimaschutzes müssen wir als Stadt alle gemeinsam dafür sorgen, dass das Auto stehen bleibt," so Ortverbandsprecher Lars Heidemann. Dies sei laut Hemminger Grünen bei der Stadtbahn eher der Fall als bei Bussen. Der wesentliche Vorteil liege im umstiegsfreien Verkehr bis in die hannoversche Innenstadt. „Das ist unschlagbar. Klar ist aber auch, dass es trotzdem unser Ziel ist, alle Hemmingerinnen und Hemminger an ein gutes Nahverkehrssystem anzuschließen. Das bedeutet, dass auch das Busnetz weiter ausgebaut werden muss. Stadtteile wie Harkenbleck und Wilkenburg brauchen ebenfalls direkte Verbindungen zum Maschsee und in Hannovers City. Busse sind keine Alternative zur Stadtbahn, sondern die zwingende Ergänzung. Ebenso ist ein umfassend ausgebautes Radwegenetz notwendig“, betont Heidemann abschließend. „Es gibt in Hemmingen viele wichtige Projekte: Klimaschutz, Bildung und soziale Infrastruktur. Packen wir es gemeinsam an und nicht gegeneinander. Die Stadtbahn wird durch die Region Hannover finanziert und belastet nicht den städtischen Haushalt. Das ist eine große Chance“, so Roman Binder. "Eine Stadtbahn ist sehr familienfreundlich und vom Rollstuhl bis zum Rollator das ideale und dazu noch klimafreundliche Fortbewegungsmittel", so Marleen Maier abschließend. „Leisten wir unseren Beitrag zum Klimaschutz für uns selbst und für nachfolgende Generationen – besser heute als morgen.“