Hannover. Die Umweltzone in der Landeshauptstadt Hannover wird am kommenden Donnerstag (22. Februar) aufgehoben. Damit benötigen ab diesem Datum Fahrzeuge auf allen Straßen Hannovers keine grüne Plakette mehr..
Am 25. Januar hat der Rat der Landeshauptstadt Hannover einen veränderten Luftreinhalteplan beschlossen, der die Fahrverbote in der Umweltzone aufhebt. Nach einigen notwendigen formellen Vorgängen wird der neue Plan nun am kommenden Donnerstag (22. Februar) öffentlich bekanntgemacht. Mit diesem Schritt wird die Umweltzone in Hannover an diesem Tag aufgehoben. Der Abbau der Schilder ist angeordnet worden, wird ab Ende kommender Woche sukzessive erfolgen und nach ungefähr sechs Wochen abgeschlossen sein.
Die Umweltzone besteht seit rund 16 Jahren: Mit Beginn des Jahres 2008 durften Autos nur noch mit roter, gelber und grüner Plakette in diesen Bereich fahren. Ein Jahr später war die Einfahrt nur noch mit gelber und grüner Plakette erlaubt. Seit 2010 bis heute müssen alle Autos in der Umweltzone eine grüne Plakette an der Windschutzscheibe haben.
Stickstoffdioxidbelastung unter Grenzwert
Ausgangspunkt der Aufhebung war, dass die Jahresmittelwerte für die Stickstoffdioxidbelastung an allen Messstationen in Hannover seit 2020 unter dem Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter liegen. Wegen der positiven Entwicklung der Immissionen musste die Landeshauptstadt Hannover prüfen lassen, ob die Aufrechterhaltung der Umweltzone noch verhältnismäßig ist. Die Prognoserechnung des beauftragten Gewerbeaufsichtsamts Hildesheim ergab, dass unter Berücksichtigung ungünstigster Umstände (meteorologische Einflüsse, Verkehrsmengenzunahme) der Stickstoffdioxidbelastung-Grenzwert auch in der am höchsten belasteten Straße – der Friedrich-Ebert-Straße – ohne Umweltzone ab 2024 sichergestellt wäre.
In mehreren Verfahrensschritten wurden die politischen Gremien und die Öffentlichkeit beteiligt. Der Rat hat nun Ende Januar für einen aktualisierten Luftreinhalteplan einschließlich der Aufhebung der Umweltzone votiert.
Erster Luftreinhalteplan im Jahr 2007
Einen ersten „Luftreinhalte-Aktionsplan“ für die Landeshauptstadt Hannover hatte der Rat im Jahr 2007 beschlossen. In 2011 folgte ein Luftqualitätsplan mit zahlreichen neuen Maßnahmen, weil die Stickstoffdioxid-Grenzwerte im Jahr 2010 noch nicht eingehalten wurden und für die Beantragung der Fristverlängerung bei der Europäischen Union ein Luftqualitätsplan vorgelegt werden musste. Unter anderem sah der Plan von 2007 die Einführung einer Umweltzone mit Beginn des Jahres 2008 vor.
Daneben enthielten die Pläne eine Reihe weiterer Maßnahmen – wie Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs und Förderung des Radverkehrs mit zahlreichen unterstützenden Maßnahmen (zum Beispiel Tempo-30-Zonen, Carsharing-Stellplätze, Erhöhung der Parkgebühren, Ausbau der Elektromobilität und Projekt „Urbane Logistik“). Von den im Luftreinhalte-Aktionsplan 2007 und im Luftqualitätsplan 2011 festgelegten Maßnahmen zur Minderung der Luftschadstoffbelastung sind einige Maßnahmen bereits vollständig umgesetzt worden. Andere wurden begonnen, aber noch nicht abgeschlossen, und einige werden ständig fortgeführt.
Der aktuell gültige Luftreinhalteplan Hannover beinhaltet zwar die Aufhebung der Umweltzone, es bleibt aber das erklärte Ziel der Landeshauptstadt Hannover, die Luftqualität und damit die Aufenthalts- und Lebensqualität in der Stadt weiterhin zu verbessern. Daher wurden seit 2015 weitere Maßnahmen in den Luftreinhalteplan aufgenommen. Auch wird weiterhin konsequent an der Verkehrswende gearbeitet, um durch eine starke Verringerung des motorisierten Individualverkehrs zugunsten von Öffentlichem Nahverkehr sowie Rad- und Fußverkehr eine Minderung der Luftschadstoffbelastung zu erreichen.