Hemmingen. Mit einer Radfahraktion machen die Hemminger Grünen auf die mangelnde Verkehrssicherheit für Radfahrende an der B3 alt am Montag, 19. Februar, aufmerksam. Ab 16 Uhr fahren Radfahrer mit Warnwesten, die mit einem Hinweis auf den erforderlichen Abstand von 1,5 m beim Überholen gekennzeichnet sind. Zusätzlich sollen Abstandshalter den Schutzraum verdeutlichen. Die Aktion beginnt um 16 Uhr gegenüber der Einmündung Saarstraße. Ca. 30 Minuten wird zwischen Saarstraße und Berliner Straße im Kreis gefahren..
„Diese Aktion soll den dringlichen Handlungsbedarf an der B3 alt verdeutlichen, da hier die gesetzlichen Vorgaben beim Überholen von Radfahrenden kaum einzuhalten sind. Dies wird besonders deutlich bei Bus- und Schwerlastverkehren“ sagt Ulrike Roth Vorstandssprecherin der Grünen
Seit April 2020 müssen Kraftfahrzeuge beim Überholen von Radfahrern oder Fußgängern verpflichtend einen Seitenabstand von mindestens 1,50 Meter (innerorts) bzw. 2,00 Meter (außerorts) einhalten. Kann dieser Abstand nicht eingehalten werden, darf auch nicht überholt werden.
Diese Vorgabe wird laut Grünen an vielen Stellen in Hemmingen nicht eingehalten. Besonders problematisch stelle sich die Situation an der gerade neu umgebauten B3alt dar. „Wer hier Rad fährt, lebt gefährlich.“ Diese Erfahrung mussten bereits viele Radfahrer machen und dementsprechend hätten die Grünen viele Beschwerden erreicht. Der gesetzlich geforderte Abstand von 1,5 m zwischen Radfahrer und Auto ist für PKWs kaum einzuhalten. Für den Schwerlastverkehr und die Busse ist ein ausreichender Abstand beim Überholen gar nicht möglich. Als Alternative zum Mitfahren auf der Fahrbahn bleibe nur die Mitbenutzung des Fußweges. Dies ist jedoch keine echte Alternative, denn sie geht auf Kosten der Fußgänger, für die die gleichen Abstandsregeln gelten. Eine gemeinsame Nutzung des Fußweges ist in weiten Abschnitten wegen der geringen Breite und der mittig angeordneten Laternen überhaupt nicht möglich.
Angesichts der hohen Gefährdungslage sollten schnellstmöglich Maßnahmen an der B3 alt ergriffen werden, fordern die Grünen, sodass ein Überholen ohne ausreichenden Abstand nicht möglich ist. „Da es sich hier um einen Neubau handelt, kann nicht davon ausgegangen werden, dass durch bauliche Maßnahmen nachgebessert wird. Möglich sind jedoch verkehrliche Anordnungen, wie z.B. Fahrradüberholverbote und die Werbung um mehr gegenseitige Rücksichtnahme im Verkehr“, so die Grünen weiter, „Langfristig kann der geplante Radschnellweg nach Pattensen, der parallel zur B3 alt verlaufen soll eine Entlastung bedeuten. Aktuell bedarf es aber kurzfristiger Maßnahmen.“