Springe / Zingst. Einmal im Jahr müssen echte Seebären das Meer sehen. Den Hallerschippern ergeht es ebenso. Daher lagen sie am letzten Wochenende beim großen Shantytreffen zu Ehren der Heimatdichterin Martha Müller-Grählert für mehrere Auftritte in Zingst (Darß) vor Anker. .
Bei dieser Veranstaltung geht es dem Springer Chor nicht mehr darum, zum wiederholten Male Publikumsliebling zu werden, sondern, vor Ort geknüpfte Freundschaften zu pflegen und neue Bekanntschaften zu machen. Insgesamt sieben Shantychöre boten nach einem Jahr coronabedingter Zwangspause ihre Seemannsweisen dar, wobei die Hallerschipper gleich an zwei Tagen auf der Strandbühne standen.
„Ach, die waren schon mal hier, die kommen aus Hannover und sind richtig gut“, erklärte ein älterer Herr im Zuschauerbereich seiner Begleitung. Genau solche Äußerungen bestärken einen Chor darin, auch längere Anfahrten in Kauf zu nehmen. In diesem Jahr hatten die Hallerschipper einen zusätzlichen Auftritt in Starkow angenommen. Ein kleines Kirchenschiff mit einer sagenhaften Akustik, in idyllischer Lage, an einem Pfarrgarten mit teils hunderte Jahre alten Bäumen und vergessenen Pflanzenarten, war für die
Chormitglieder und ihre Begleitungen ein besonderes Erlebnis.
Natürlich müssen Seemänner auch aufs Wasser, daher stand nach dem letzten Auftritt am Sonntag auch noch eine Schiffstour auf dem Bodden zur Kranichschau auf dem Programm. Alles in allem ein gelungenes Wiedersehen mit vielen Fans des Shantys. Und erst recht für ein Mitglied der Hallerschipper. Der 76-jährige Sänger wurde von einer begeisterten Zuschauerin um ein Autogramm auf der soeben erworbenen CD gebeten. „Das ist mir in all den Jahren noch nie passiert“, freute sich Wilfried Deiters.