Barsinghausen. Auf der Mitgliederversammlung des Hegerings Barsinghausen wurde die aktuelle Jagdstatistik für das vergangene Jahr vorgestellt: Zu viele Rehe sterben laut Hegring auf den Straßen und die zugewanderten Arten wie Waschbär und Nutria sind weiter auf dem Vormarsch..
Auf dem Gebiet des Hegerings Barsinghausen, der Teile von Barsinghausen und Gehrden sowie große Teile des Deisters umfasst, sind im vergangenen Jahr 377 Rehe erlegt worden, davon fast 10 Prozent durch Autos. „Die Hälfte aller Wildunfälle verursachen mittlerweile Spaziergänger, die die Wege verlassen und querfeldein durch Feld und Wald gehen“, berichtet Hegeringleiter Wolfram Klöber. Jeder Wildunfall, der nicht in der Morgen- oder Abenddämmerung passiere, sei durch quergehende Spaziergänger verursacht. „Wir haben Reviere, da sind zehn von elf Rehen durch Wildunfälle verunglückt.“ Deshalb sollten alle auf den vorhandenen Wegen bleiben, nicht nur in der beginnenden Brut- und Setzzeit ab 1. April.
Neozoen, das heißt zugewanderte Arten, sind auch in Barsinghausen und Gehrden auf dem Vormarsch. Nachdem vorletztes Jahr erstmalig mehr als 100 Waschbären erlegt wurden, waren es jetzt sogar schon 110. Nutrias, aus Südamerika stammende Biberratten, die erhebliche Schäden an heimischen Deichen durch Untertunnelung verursachen können, kommen laut Klöber auch nach Barsinghausen: „zehn Stück waren auf der Strecke.“
Um die Artenvielfalt in der heimischen Kulturlandschaft, insbesondere den Feldern zu unterstützen, hat der Hegering einen Schwerpunkt auf die Bejagung von Prädatoren oder Raubtieren wie Füchsen und Rabenkrähen gesetzt. Hier konnten die Jagdstrecken in den letzten drei Jahren erheblich gesteigert werden. So habe auch der im Gebiet von Barsinghausen gesehen Kiebitz als Bodenbrüter auch wieder eine Chance.
Als besonderen Höhepunkt steht am 1. Juni die Feier des 75-jährigen Jubiläums des Hegerings Barsinghausen an. Es soll ein Fest für alle, mit vielen Attraktionen für die ganze Familie, werden.