Region. Angesichts der Schäden, die das Hochwasser seit den Weihnachtstagen verursacht hat, haben die Regionsfraktion von SPD und Bündnis 90/Die Grünen einen Antrag auf den Weg gebracht, um betroffene Menschen in der Region Hannover schnell und unbürokratisch bei der Entsorgung der Hochwasserabfälle zu unterstützen..
Wolfgang Toboldt, abfallpolitischer Sprecher der SPD-Regionsfraktion, betont die Dringlichkeit der Entscheidung: "Die Betroffenen haben bereits durch die Hochwasserschäden teils enorme finanzielle Belastungen zu tragen. Es wäre untragbar, wenn sie nun auch noch durch die Entsorgung ihrer durch Wasser geschädigten Habseligkeiten zusätzlich finanziell belastet würden. Die Sperrmüllabfuhr soll vielmehr als eine Form der Hilfe dienen und keine weitere finanzielle Last darstellen."
Die Kernpunkte des Antrages lauten wie folgt:
- Der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Hannover (aha) wird kurzfristig zusätzliche Kapazitäten bei der Terminvergabe für eine Express-Sperrabfallabfuhr schaffen.
- Aha verzichtet bis Ende Februar 2024 auf die in der Abfallgebührensatzung festgelegte Kostenerstattung bei der Vergabe der Express-Termine für durch Wasser geschädigtes Mobiliar und durch Wasser geschädigte Gegenstände.
- Die geltenden Mengenbegrenzungen bei der Abfuhr von Sperrabfall sowie bei der Anlieferung auf Wertstoffhöfen für durch Wasser geschädigtes Mobiliar oder andere Gegenstände werden bis Ende Februar 2024 ausgesetzt.
Trotz aller Bemühungen, das Eigentum zu schützen, sind zahlreiche Gegenstände unbrauchbar geworden: Möbel, Teppiche, Kleidung oder Gartengeräte - das Hochwasser geht mit hohen Schäden für betroffene Bürger einher. Damit Geschädigte nicht auf den Abfällen sitzen bleiben, soll aha für die Sperrmüllentsorgung zusätzliche Kapazitäten bereitstellen und kurzfristige außerplanmäßige Sperrmüllabfuhren in den betroffenen Gebieten schaffen.
Rot-Grün zielt darauf ab, Express-Termine kostenfrei zu vergeben und die geltenden Mengenbegrenzungen bei der Abholung und für die Wertstoffhöfe aufzuheben. Diese Maßnahmen sollen den Betroffenen finanzielle Entlastung verschaffen und eine zügige Entsorgung ermöglichen.
„In Zeiten wie diesen ist es entscheidend, solidarisch zusammenzustehen. Die Menschen in der Region Hannover benötigen schnelle und effektive Hilfe. Der Verzicht auf Kostenerstattung und die Schaffung zusätzlicher Kapazitäten für die Express-Sperrabfallabfuhr sind konkrete Schritte, um den Betroffenen in dieser herausfordernden Situation Unterstützung zu bieten. Die beschlossenen Maßnahmen ermöglichen nicht nur eine rasche Entsorgung, sondern auch eine Entlastung der finanziell gebeutelten Betroffenen.“, so Toboldt weiter.
Michael Horn, abfallpolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, dankt den Einsatzkräften und hebt die Bedeutung zunehmender Extremwetterereignisse durch den Klimawandel hervor: „Wir danken den vielen Einsatzkräften und Freiwilligen, die seit zwei Wochen unermüdlich gegen das Hochwasser kämpfen. Auch nachdem das Wasser zurückgegangen ist, die akuten Hilfsmaßnahmen abgeschlossen und erste Schäden behoben sind, bleiben Extremwetterereignisse auf unserer Agenda. Es ist wichtig, dass wir Bürgerinnen und Bürger nach derartigen Ereignissen zügig und unkompliziert bei der Bewältigung der Folgen unterstützen, wie es unser Antrag vorsieht. Zugleich müssen wir die Resilienz der Region Hannover stärken, um künftige gesellschaftliche Kosten der Folgen des Klimawandels so gering wie möglich zu halten. Klimaanpassung und Hochwasservorsorge müssen bei jeglicher Planung berücksichtigt werden. Dabei helfen natürlicher Klimaschutz wie Auen, Wälder oder Moore, Klimavorsorge sowie umfangreiche Hochwasser- und Bevölkerungs-Schutzmaßnahmen um unsere Widerstandsfähigkeit gegenüber Klimakatastrophen zu stärken.“