Hemmingen. In der letzten Woche fand eine angekündigte Übung aller sechs Ortsfeuerwehren der Stadtfeuerwehr Hemmingen statt. Einsatz-/Übungsleiter Thorsten Heitmann (Ortsbrandmeister der Ortsfeuerwehr Hemmingen-Westerfeld) führte vorab in den groben Plan und Ablauf der Übung ein. Trotz der Außentemperaturen von über 30 Grad hatten sich 64 Feuerwehrkräfte der Stadtfeuerwehr zum Üben versammelt..
Heitmann zeigte hier die zu erwartenden Aufgaben auf und unterbreitete die Rahmenbedingungen, an die sich aufgrund des weiterlaufenden Betriebs zu halten war.
Die Details sahen die Einsatzkräfte jedoch erst vor Ort, als sie am Pflegeheim in der Berliner Straße (Hemmingen-Westerfeld) ankamen. Die Einrichtungsleitung hatte mit der Feuerwehr Kontakt aufgenommen, um eine intern geplante Evakuierungsübung durch die Feuerwehr begleiten zu lassen. Da solche Anlässe auch seitens der Feuerwehr sehr gern genutzt werden, hatte man gemeinsam an diesem Konzept gearbeitet. Es entstand eine Übung mit insgesamt 115 Beteiligten.
Unter den 25 zu rettenden Personen waren auch einige Bewohnende, die sich gern an der Übung beteiligen wollten. Ergänzt wurden sie von den Mimen der realistischen Unfalldarstellung (RUD) der Freiwilligen Feuerwehr Pattensen, sowie Mitarbeitenden der Einrichtung. In einem nordöstlichen Trakt des Heimes konnten insgesamt 13 Trupps der Feuerwehr zeigen, was sie auch bei diesen Temperaturen leisten können. Unter vollständiger Einsatzkleidung, schwerem (umluftunabhängigem) Atemschutz sind die Trupps in das Gebäude vorgegangen. Sie haben alle Bewohnenden erfolgreich retten können – eine Person sogar von einem auf der Gebäuderückseite liegenden Balkon im Dachgeschoss (2. OG). Hierzu wurde die Drehleiter in der angrenzenden Straße in Stellung gebracht, um die Menschenrettung über den Drehleiterkorb vorzunehmen.
Es wurden unterschiedlichste Mobilitätseinschränkungen berücksichtigt und geübt, wie trotz verschiedener Einschränkung sicher evakuiert werden kann. Aber auch die Einsatzkräfte ohne Atemschutzgeräte hatten verschiedenste Aufgaben. Einige unterstützen beispielsweise die Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Devese, welche mit ihrem Fahrzeug rund 300 Meter Schlauchleitungen zur Wasserversorgung verlegten. Angesichts der aktuellen, hitzebedingten Grundwasserstände wurde jedoch kein Wasser abgegeben.
Aufgrund der Vielzahl an Fahrzeugen wurde im Vorfeld mit den Verkehrsunternehmen Kontakt aufgenommen. Da die Berliner Straße von insgesamt 3 Buslinien befahren wird (1x ÜSTRA, 2x regiobus), wurde von der ÜSTRA ein Fahrzeug der Verkehrssteuerung eingesetzt, um bei ggf. entstehenden Beeinträchtigungen durch die Großfahrzeuge zu unterstützen.
Hierbei haben auch einige interessierte Bürger außerhalb der vorbeifahrenden Busse staunend vom Straßenrand zugesehen. In der rund einstündigen Übung wurde auch ein Sprungretter in Stellung gebracht. Dieses große Luftkissen ist eine weitere Möglichkeit, Menschen aus einem brennenden Objekt zu retten. Im Rahmen der Übung ist eine der Übungspuppen, nach einem mutigen Sprung, sicher im Kissen gelandet und auch dieser Auftrag konnte erfolgreich abgearbeitet werden.
Die fünf Kräfte des Rettungsdienstes konnten die Übung vor Ort verfolgen, mussten jedoch keine echten Patienten versorgen. Trotz der großen Wärmebelastung haben alle Kräfte die Übung erfolgreich beendet, wie sowohl Thorsten Heitmann, als auch Andreas Baumert (Leiter der Einrichtung) in der Nachbesprechung resümierten.