Barsinghausen.
Die Luft beim HV Barsinghausen ist raus. Beim MTV Braunschweig kassierten die Deisterstädter eine 20:31 (13:15)-Klatsche. „Die erste Halbzeit war noch brauchbar. Die zweite Hälfte geht allerdings gar nicht“, sagte Trainer Jürgen Löffler.
Mit zunehmender Spieldauer war unübersehbar: Für den HVB) ging es um nichts mehr – für den MTV noch um den Aufstieg. Da aus der dritten Liga keine Mannschaft in die Oberliga absteigt, rückt der Verbandsligadritte nach. Diesen Platz wollten die Löwenstädter unbedingt. Obwohl Julian Frädermann kurzfristig ausfiel, war es vor der Pause noch ein Duell auf Augenhöhe. Nach Wiederanpfiff ging es schnell. Bis zur 50. Minute gelang dem HVB nur zwei Treffer und der MTV zog 25:15 davon. Für das abschließende Heimspiel am kommenden Sonntag gegen Oha versprach Löffler: „Da werden wir uns zusammenreißen.“
HVB: Harre; Mikize; Müller (1), Lippert (8/5), Kirsten, Konitz (1), Schulze Schwering (1), Stille (3), Loh (2), Moritz (2), Sonneborn (2).
Für positive Schlagzeilen sorgt dagegen die Personalplanung für die kommende Saison. Mit der Verpflichtung von Patryk Wiacek ist ein Transferknaller gelungen. Der Torhüter wechselt vom polnischen Club MKS Zaglebie Lubin an den Deister und unterschrieb bis 30. Juni 2020. Der 23-jährige ist der erste ausländische Spieler in der Geschichte des Barsinghäuser Handballs. „Das ist sicherlich ein spannendes Thema“, sagt Teammanager Julian Frädermann, der überzeugt ist, den Neuzugang schnell zu integrieren.
Jörg Harre spielte zwischen den Pfosten zwar eine bärenstarke Saison gespielt und trug mit seinen Paraden maßgeblich zum Aufstieg bei, „trotzdem mussten wir auf der Torhüterposition etwas tun“, sagt Frädermann. Weil mit keinem anderen Kandidaten, der das Anforderungsprofil erfüllt, eine Einigung erzielt werden konnte, gingen die Barsinghäuser neue Wege. „Der finanzielle Aufwand für uns ist gering. Entscheidend war, dass wir Patryk einen Job besorgen konnten“, erklärt HVB-Vorstand Marc Brandes.
Über einen Spielervermittler entstand der Kontakt und schließlich reiste Frädermann mit Co-Trainer Daniel Kirsten und Bianca Wehrhan („Sie verdieht ein großes Lob“) nach Polen. Nach einem Gegenbesuch in Barsinghausen wurden sich beide Seiten schnell einig. Frädermann erhofft sich einiges vom Neuzugang, zumal der schon über Einsätze in der Superliga verfügt. Nach den ersten Eindrücken sind die Barsinghäuser überzeugt, einen Glücksgriff getan zu haben. Wiacek kommt am 15. Juni zum ersten Mal nach Barsinghausen und wird topfit in die Vorbereitung einsteigen.