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Ja zum Nahversorger, aber bloß keine Konzepte mehr für die Schublade

Zahlreiche Bürger sind interessiert an der Stadtentwicklung von Springe

Springe.

Wie soll die Zukunft von Springe aussehen? Mit welchen Maßnahmen kann die Innenstadt attraktiver gestaltet werden? Und welche Pläne hat die Verwaltung? Um diese Fragen ging es im Bürgerstammtisch, den Wilhelm Franz in regelmäßigen Abständen zu aktuellen Themen organisiert. Am Dienstagabend war Jörg Klostermann, der neue Baubereichsleiter von Springe, als Experte eingeladen, um sich den Fragen der rund 35 Bürgerinnen und Bürger zu stellen.

Klostermann, erst seit Januar im Amt, gab einen kompakten Überblick über die zahlreichen Aufgaben, die derzeit in Springe auf der To-Do-Liste stehen und parallel abgearbeitet werden. Dazu zählen unter anderen Maßnahmen im Straßenbau ebenso wie Neubau und Sanierung von Feuerwehrhäusern, Schaffung von Kitas, Entwicklung von Neubaugebieten in der Kernstadt und in den Ortsteilen sowie die Entwicklung von Gewerbestandorten. Diese Palette an Vorhaben zu sichten und zu ordnen, so Klostermann, habe im ersten Halbjahr Priorität. In der zweiten Jahreshälfte sei eine intensive Diskussion zwischen Verwaltung, Politik und Bürgern erforderlich. „Wir müssen klären, wo wir hinwollen“, erklärte Klostermann. Ob er eine Vision für Springe habe, wollte ein Teilnehmer wissen. Nein, die habe er nicht, sagte Klostermann. In der skizzierten Bürgerbeteiligung sollten die „großen Fragen“ geklärt werden.

Die Umsetzung des geplanten Nahversorgungszentrums, das wurde schnell deutlich, brennt den Bürgern in Springe unter den Nägeln. Zu viele Konzepte, zu viele Ideen seien in der Vergangenheit einfach in Schubladen verschwunden. Die Investoren Peter Othmer und Dennis Melching berichteten von ihren bisherigen Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit der Springer Verwaltung. „Wir eiern seit zwei Jahren an diesem Projekt herum. Und wir haben das Gefühl, dass in der Verwaltung Bremser sitzen, die gegen das Nahversorgungszentrum sind“, so Othmer und Melching. Nach der jüngsten Ausschusssitzung in Springe hege man jedoch die Hoffnung, das Projekt innerhalb von zwei Jahren realisieren zu können. So ganz in trockenen Tüchern ist das Vorhaben aber noch nicht. „Es gibt zwei Gebäude auf dem Areal, die wir noch nicht gekauft haben“, gab Othmer zu Bedenken. Dafür benötige er als Investor seitens der Stadt Planungssicherheit.

In dem Nahversorgungszentrum soll ein Lebensmittelhändler einziehen, so dass Anwohner und Berufstätige bessere Einkaufsmöglichkeit haben und nicht auf die weiten Wege an den Stadtrand angewiesen sind. Außerdem soll die Innenstadt dadurch belebt und attraktiver werden. Baubereichsleiter Klostermann hatte zuvor betont, dass es im Falle des Nahversorgungszentrums nicht um das Ob, sondern um das Wie ginge. Wichtig sei, die Frage der Verkehrsführung zu klären.