Springe. Wenn im Frühjahr plötzlich Bienen im Tiefflug über den Gartenboden huschen, dann handelt es sich dabei um Erdbienen. Erdbienen, auch Sandbienen genannt, sind in Deutschland mit mehr als 100 Arten heimisch. Trotz ihrer hohen Artenvielfalt stehen sie alle unter strengem Artenschutz. Dies erklärt sich mit den zunehmend schwindenden natürlichen Lebensräumen der Erdbienen. Zu diesem Zeitpunkt im Jahr sind die Männchen auf Partnersuche. Sobald sich der Boden erwärmt und die Sonne an Kraft zulegt, schlüpfen sie aus ihren Erdnestern und kreisen auf der Suche nach einem Weibchen in Nestnähe herum. Die Weibchen schlüpfen etwas später. .
Die Erdbienen sind etwa fünf bis 17 Millimeter lang. Sie haben eine schwarze, schwarz-rote oder selten metallisch glänzende Grundfarbe. Sie sind pelzig bis spärlich behaart und tragen oft helle Haarbinden auf dem Hinterleib. Erdbienen bilden im Gegensatz zu Honigbienen keinen Staat, sondern sind Einzelgänger. Sie leben in Nestern im Boden und sind, was ihre Nahrung betrifft, auf einige wenige Pollenpflanzen spezialisiert, welche wiederum auf eine Bestäubung durch die Erdbienen angewiesen sind.
Die meisten Erdbienenarten lieben trockene und warme Biotope. Sie sind typischerweise Offenlandarten und leben in Magerrasen, Brachflächen, aufgelassenen Sand- oder Kiesgruben und an reich strukturierten Waldrändern. Viele Arten sind somit oft in Gärten, Parks, auf Spielplätzen und an Wegen anzutreffen. Die Weibchen bauen die Nistplätze, die an sehr kleinen Erdhäufchen erkennbar sind. In deren Mitte befindet sich das winzige Einflugloch in die unterirdische Behausung.
Erdbienen sind friedfertig und ein wichtiger Bestandteil unseres Ökosystems. Selbst in größerer Zahl sind Erdbienen völlig harmlos. da sie nicht stechen können. Der Stachel, den nur weibliche Erdbienen haben, ist viel zu schwach, um die menschliche Haut zu durchdringen. Erdbienen greifen nicht einmal an, wenn Ihre Nester bedroht sind und sie werden auch nicht am Kaffeetisch auf der Gartenterrasse lästig. Sie können Kinder und Haustiere unbesorgt im Garten spielen lassen und sich am ökologischen Nutzen der Erdbienen erfreuen.
Wer etwas für den Schutz der Erdbienen tun möchte, kann Garten und Balkon entsprechend umgestalten und naturnah bepflanzen. Je abwechslungsreicher der Lebensraum ist, desto größer ist die Chance auf eine erfolgreiche Besiedlung durch Erdbienen.
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