Hemmingen/Region. Sie wurde bereits als erste Lehreinrichtung Niedersachsens als Eliteschule des Fußballs vom DFB zertifiziert: die Carl-Friedrich-Gauß-Schule Hemmingen. Jetzt gab es für die KGS eine Verlängerung der Auszeichnung für weitere drei Jahre. Durch das dreigliedrige Schulsystem können die Fußballer je nach schulischer Begabung bestmöglich gefördert werden. Im Rahmen eines offiziellen Glückwunsches überreichte Bürgermeister Jan Dingeldey nun ein besonderes Geschenk an das Team der Eliteschule an der Gesamtschule. „Hemmingen ist stolz, solch eine besondere Ausbildungsstätte in der Stadt vorweisen zu können.“ Die zusätzliche Würdigung des DFB, der die KGS weitere drei Jahre als Eliteschule des Fußballs benannt habe, sei ein hervorragendes Zeugnis für Schüler und Ausbilder..
Das KGS-Angebot bereichere seit kurzem das Projekt „Plan A – Duale Karriere für Leistungsfußballer“, in dem junge Fußballer „neben ihrer leistungssportlichen Ausbildung weitere Potenziale erschließen und ausbauen können“, so Sven Achilles. Der Sporttutor der Eliteschule in Hemmingen weist damit auf ein Merkmal hin, das vom DFB bei der Rezertifizierung besonders hervorgehoben worden war.
Die KGS bietet unter anderem eine Lerninsel für 152 Leistungssportler. Ein Raum für Innovationen, betitelt Achilles diese Einrichtung. Das digitale Board, sämtliche Lehr- und Lernmittel, Motivationsposter – das seien nur einige Utensilien, die den besonderen Ausbildungsort prägen würden. Die Wochenabläufe an den Eliteschulen des Fußballs sind darauf ausgerichtet, den individuellen schulischen und sportlichen Anforderungen der Spielerinnen und Spieler gerecht zu werden. Jede Eliteschule schafft ein System im System - mit Schule, Leistungszentrum, vielen lokalen Vereinen und dem Landesverband. Vonnöten ist eine Abstimmung aller Bereiche, die ein Talent begleiten und fördern. Jan Dingeldey bewundere die Koordination der sportlichen Veranstaltungen im Schulalltag und was alles möglich gemacht wird, um die Schülerinnen und Schüler zu fördern.
Die individuelle sportliche Förderung hat an Eliteschulen des Fußballs Priorität. Ziel ist: Kompetenzen bei Talenten auszubauen, um das höchste fußballerische Können mit möglichst großem Spaß und umfangreicher Motivation abzurufen. Im zusätzlichen Vormittagsprogramm wird das Training auf den einzelnen ausgerichtet und verfeinert, um noch detaillierter auf sportliche Spitzenleistungen vorzubereiten. Parallel gibt es immer ein pädagogisches Konzept, das gleichzeitig die sozialen, schulischen und beruflichen Qualitäten junger Persönlichkeiten fördern soll. „Ein geniales Konzept. Denn gute schulischen Leistungen fördern und beflügeln die sportlichen Leistungen und anders herum genauso“, betont Sven Achilles.
Das besondere Geschenk der Stadt in Form einer Fußballtorte mit Schriftzug „Die Stadt Hemmingen ist stolz auf ihre Eliteschule des Fußballs“ kam gut an und KGS Schulleiter Gregor Ceylan zeigt sich zufrieden: „Ich freue mich über die Rezertifizierung und auch über die persönlichen Glückwünsche der Stadt. Es ist toll, dass unsere Arbeit gewürdigt und wertgeschätzt wird.“
Die Fußballprofis Per Mertesacker und Sebastian Kehl haben ihr Abitur an der Carl-Friedrich-Gauß Schule in Hemmingen gemacht und rund 200 Schüler haben seit 2008 an dem DFB-Eliteschule-Programm der KGS teilgenommen. Unter ihnen sind die inzwischen zu Bundesliga-Profis gewordenen Waldemar Anton, Sebastian Ernst und Nicolò Tresoldi. Im Programm der KGS spielen aktuell 42 Fußballer, darunter drei DFB-Auswahlspieler, und zwei Fußballerinnen. „Ich bin der KGS Hemmingen sehr dankbar. Es wurde immer darauf geachtet, dass unsere besonderen Bedürfnisse als Sportler erfüllt werden, zum Beispiel bei Auswärtsspielen unterhalb der Woche oder durch das Frühtraining in der Schule“, so Lukas Dominke. Der 18-jährige Schüler der KGS spielt aktuell in der U19 von Hannover 96.