Barsinghausen. Mit Applaus wurden am Freitagabend die zwei Reisebusse im Innenhof des Ritterguts Großgoltern in Empfang genommen. Die Freude und Erleichterung bei den 49 Kindern und zehn Mitarbeitern der Kinderheimat Odessa war groß. Seit mehr als 20 Jahren pflegt die Hoffnungsgemeinde persönliche Beziehungen zu dem Waisenhaus und der Grace Church in der schönen Stadt Odessa am Schwarzen Meer. Wenige Tage nach Kriegsbeginn blieb den Verantwortlichen keine andere Wahl, als die Kinder zu evakuieren. .
Mit dem Zug fuhr die 59-köpfige Gruppe über Kovel an die polnische Grenze. Von dort ging es weiter in das polnische Ruptawa an der tschechischen Grenze. Dort wurden die Geflüchteten in einem christlichen Zentrum untergebracht. In der Zwischenzeit machte Alice von Alten das großzügige Angebot, die Kinder auf dem Rittergut bis Mitte April kostenlos zu beherbergen. Daraufhin leitete eine Steuergruppe der Hoffnungsgemeinde vorbereitende Maßnahmen ein. „Die Hilfsbereitschaft, die wir erlebt haben, war überwältigend", resümiert Pastor Bunde. Innerhalb weniger Tage konnten alle notwendigen Vorbereitungen für die Reise getroffen werden. Schließlich startete am Donnerstag vergangener Woche ein achtköpfiges Reiseteam mit vier Busfahrern die Abholaktion. Ein zusätzlicher Kleinbus wurde mit Reiseproviant vollgepackt. Dabei handelte es sich zum großen Teil um gespendete Lebensmittel von Rewe. Für die Verpflegung am ersten Wochenende sorgte die Freiwillige Feuerwehr Großgoltern. Im kleinen Festsaal des Ritterguts gab es einen leckeren Eintopf und Würstchen. Von der Bäckerei Hünerberg wurden Brötchen und am Samstag Berliner geliefert. Am Sonntagmorgen besuchte die Gruppe gemeinsam den Gottesdienst in der Hoffnungsgemeinde.
In den nächsten Tagen sollen die Kinder erst einmal zur Ruhe kommen. Aus der Heimat in Odessa bekommen sie Online-Unterricht. Vor Ort werden sich Mitarbeiter der Hoffnungsgemeinde um die Wünsche und Bedürfnisse der Gruppe kümmern.
Für alle Fragen rund um die Betreuung der Gruppe, ist eine extra Mail-Adresse eingerichtet worden: hoffnung.ukraine(at)gmail.com.
Spenden können auf das Gemeindekonto mit dem Verwendungszweck "Flüchtlingshilfe Ukraine" überwiesen werden. Nähere Informationen unter: www.hoffnungsgemeinde.com.
„Wie es nach der Zeit auf dem Rittergut weitergeht, wissen wir heute noch nicht", sagt Roland Bunde, „Doch wir haben allen Grund zuversichtlich zu sein, nachdem was wir in den vergangenen Tagen erlebt haben."
Um die Hoffnungsgemeinde zu unterstützen, spendete der Stadtmarketingverein „Unser Barsinghausen“ 500 Euro. Das Geld wurde durch die Standgebühren auf dem Frühlingsmarkt am Sonntag (20. März) generiert und vom Verein noch großzügig aufgerundet. Auch der Verein „Kinderhilfe Ukraine“ erhielt am vergangenen Sonntag 500 Euro vom Stadtmarketingverein.