Region. Der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Gewalt, Vernachlässigung und Missbrauch zählt zu den wichtigsten politischen und gesellschaftlichen Aufgaben. Ein gutes Zusammenspiel der verschiedenen Akteurinnen und Akteure ist Voraussetzung für einen wirksamen Kinder- und Jugendschutz und gleichzeitig zentrales Anliegen der niedersächsischen Landesregierung. Mit dem Ziel einer landesweiten Kinderschutzstrategie bündelt die Landesregierung jetzt unter Federführung des Sozialministeriums Fachwissen und Kompetenzen unterschiedlicher Ressorts im Interministeriellen Arbeitskreis Kinderschutz..
Das Gremium vernetzt das Fachwissen von Expertinnen und Experten des Ministeriums für Inneres und Sport, des Justizministeriums, des Kultusministeriums, des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur sowie des Landesjugendamtes. Heute (Dienstag) konstituierte sich das Gremium in Hannover.
Sozialminister Andreas Philippi: „Aufgrund dramatischer Missbrauchsfälle der jüngeren Vergangenheit wurde immer wieder deutlich, dass Kinder- und Jugendschutz nur verbessert werden kann, wenn man Reibungsverluste an den Schnittstellen minimiert und alle relevanten Akteure geleitet vom gemeinsamen Ziel, jegliche Form von Gewalt an Kindern und Jugendlichen einzudämmen, agieren. Mit den Empfehlungen der der „Lüdge-Kommission“ und der „Enquetekommission zur Verbesserung des Kinderschutzes und zur Verhinderung von Missbrauch und sexueller Gewalt an Kindern“ haben wir eine umfangreiche, aber zugleich anfassbare Grundlage, die die Arbeit des IMAK leiten wird.“
Um Rahmenbedingungen und Maßnahmen des Kinderschutzes wirkungsvoll gestalten bzw. verbessern zu können, braucht es einen kontinuierlichen Prozess und die interdisziplinäre Zusammenarbeit. „Mir persönlich ist wichtig, dass es möglichst keine Tabus in der Diskussion geben soll. Auch das bestehende System sollte auf seine Wirkung in Frage gestellt werden dürfen. Und: eine Kinderschutzstrategie und gegebenenfalls ein Kinderschutzgesetz soll einen echten Mehrwert haben, relevant und hilfreich für die Praxis sein. Ich danke allen beteiligten Ressorts und den Experten, dass sie im Sinne des Kinderschutzes gemeinsam über die Ressortgrenzen hinweg an einem Strang ziehen, sich abstimmen und neue Ansätze entwickeln werden“, so Andreas Philippi im Rahmen der konstituierenden Sitzung.
Kinderschutz ist eine Daueraufgabe und erfordert einen kontinuierlichen institutionalisierten Dialog zwischen den inhaltlich betroffenen Ressorts und das regelmäßige Monitoring der ergriffenen Maßnahmen und ggf. der Weiterentwicklung der Strategie durch neue Erkenntnisse und Erfahrungen. Der IMAK ist zunächst bis zum Ende dieser Legislaturperiode eingerichtet.