Ronnenberg/Region. Eine intensive Zeit der Beratungen liegt hinter den Mitgliedern der Kirchenkreissynode. In verschiedenen Ausschusssitzungen und weiteren Gremien haben die Haupt- und Ehrenamtlichen die neuen Handlungsfelder für die kommenden Jahre 2023 bis 2028 beraten, haben Ziele festgelegt und diese nun - zusammen mit der mittelfristigen Finanzplanung und dem Stellenrahmenplan - am Freitag, 25. März, in der Petruskirche in Barsinghausen beschlossen. Superintendentin Antje Marklein und Joachim Richter, der Leiter des Kirchenkreisamtes aus Ronnenberg stellten die Eckdaten noch einmal ausführlich vor - fast 100 Seiten umfassten die Unterlagen, die den Mitgliedern der Synode vorlagen..
Zehn Handlungsfelder werden dabei beschrieben, zu Gottesdienst und Seelsorge, zur Kirchenmusik, Bildung und Kultur, Kinder- und Jugendarbeit, Diakonie, Kirche im Dialog, Gebäudemanagement und Klimaschutz, Leitung, Verwaltung und zu den beiden Verbänden, an denen der Kirchenkreis beteiligt ist, dem Kindertagesstättenverband Calenberger Land und dem Diakonieverband Hannover-Land. "Ein Ziel ist zum Beispiel, dass wir das Ehrenamt stärken wollen. Wir wollen die Altenheimseelsorge neu entwickeln, attraktive Stellen schaffen, indem zum Beispiel regionale Kirchenbüros gebildet werden oder mit dem Kirchenkreis Laatzen-Springe stärker kooperieren", nannte Superintendentin Antje Marklein verschiedene Themen. Gefördert werden künftig zwei Kirchenbands im Kirchenkreis und jeweils ein Kinderchor in jeder Region, die Arbeit mit Konfirmanden wird weiter regional gedacht. Außerdem soll der Gebäudebestand reduziert werden, wenn Pfarrhäuser nicht mehr bewohnt werden. Und auch die Reduzierung von CO2 ist ein Handlungsziel.
Auch die Finanzen sind in den kommenden Jahren eine Herausforderung für den Kirchenkreis. Die Zuweisungen der Landeskirche für die Arbeit vor Ort reduziert sich schrittweise von noch 3,94 Millionen Euro in 2022 auf 3,42 Millionen Euro in 2028. "Dank eines Strukturanpassungsfonds der Landeskirche erhalten wir aber einmalig knapp 434.000 Euro im Planungszeitraum", erklärte Joachim Richter. Diese Zahlung erfolgt vor dem Hintergrund, dass der Kirchenkreis in der Zeit von 2011 bis 2021 insgesamt 19,1% seiner Mitglieder verloren hat. Joachim Richter stellte die Eckdaten der mittelfristigen Finanzplanung vor. Der Kirchenkreis werde gezielt auch Mittel aus Rücklagen verwenden, um Projekte zu initiieren, die dazu dienten, weiterhin "lebendige Kirche vor Ort" sein zu können. Ein Beispiel: eine einzelne Gemeinde erhält künftig weniger Stunden für das Pfarrbüro. Werden dann in der Region gemeinsame Büros eingerichtet, gibt es wieder eine Stundenanzahl, die sich an den bisherigen Stunden orientiert. "Es gibt also Bonusstunden für die regionale Entwicklung", so der Amtsleiter. Auch in weiteren Arbeitsbereichen werden Stellen gekürzt, wie insgesamt eine dreiviertel Stelle im Bereich der Diakone oder auch 2 1/4 Pfarrstellen bis 2028. "Wir müssen nicht alles sofort umsetzen, sondern es geht um den gesamten Planungszeitraum", hob der Kirchenkreissynodenvorsitzende Michael Rehren hervor. Und der Leiter des Finanz- und Stellenplanungsausschusses Detlev Pavel warb für die vorliegenden Beschlüsse. "Wir haben sehr lange und gründlich beraten. Es geht nicht anders, als die regionale Entwicklung zu stärken. Dieser Weg war nicht einfach, aber es wird keine betriebsbedingten Kündigungen geben und auch alle Kirchengemeinden waren in die Diskussion eingebunden. Wir werden trotzdem noch Spielräume haben", betonte er. Die Handlungsfelder und die mittelfristige Finanzplanung wurde einstimmig, der Stellenrahmenplan mit zwei Enthaltungen beschlossen.
Krieg in der Ukraine:
Auch der Krieg in der Ukraine und die Hilfe für die geflüchteten Menschen beschäftigte die Kirchenkreissynode. Die Synode verabschiedete nach einer kurzen Diskussion und Änderungsvorschlägen einstimmig eine Resolution, die der Vorstand vorgelegt hatte. Außerdem riefen Pastorin Marion Klies, die neue Vorsitzende des Diakonieausschusses, und Sabine Freitag von der Migrations- und Integrationsarbeit des Kirchenkreises die Gemeinden auf, Begegnungsmöglichkeiten für Geflüchtete zu schaffen. "Diese Treffpunkte können auch dank vieler Spenden finanziell gefördert werden. Der Diakonieverband Hannover-Land und die beteiligten Kirchenkreise haben dafür ein eigenes Spendenkonto eingerichtet. Die Hilfsbereitschaft ist sehr groß", sagte Sabine Freitag. Die ersten Treffpunkte sind geplant, unter anderem im Familienzentrum der Johanneskirchengemeinde in Empelde oder in der Mariengemeinde Barsinghausen. Zum Teil werden auch Gemeindehäuser, wie in Lenthe, als Quartier für Geflüchtete zur Verfügung gestellt.