Springe. Am Donnerstag, den 1. März, haben sich die Delegierten der Synode des Kirchenkreises Laatzen-Springe in der St.-Andreas-Gemeinde in Springe getroffen. Hauptthemen des Abends war Nachhaltigkeit, Klimaschutz und der Schutz der Biodiversität. „Das dramatische ist, dass wir die Regenerationsfähigkeit unseres Planeten überschreiten.“ so Reinhard Benhöfer, Referent für Umwelt- und Klimaschutz in der Landeskirche Hannovers, in seinem Impulsreferat. Die Welt vertrage 2 Tonnen klimaschädliches Gas pro Jahr und Person. Doch allein in Deutschland liegt der Pro-Kopf-Verbrauch bei über 10 Tonnen. Dazu komme das je reicher die Leute sind, umso größer wird der Co2-Fußabdruck sei, erläutert Benhöfer. .
Benhöfer erinnerte die Delegierten auch an Rahmenvorgaben: Der Bund wolle bis 2045 klimaneutral sein, und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) habe kürzlich beschlossen, bereits bis 2035 die Emissionen von Treibhausgasen um 90 Prozent zu minimieren. Das könne jedoch nur geschehen, wenn alle Ebenen der Kirche sich möglichst schnell mit neuen Formen der Energiegewinnung und des Energiesparens beschäftigten. So müssen in der Landeskirche Hannovers mehr als 5000 beheizte Gebäude in den Blick genommen werden. Was können Kirchengemeinden und Kirchenkreis tun? Wo kann schnell angesetzt werden? Was braucht es künftig? Beim Thema Biodiversität sieht Benhöfer für Kirchen die Möglichkeit, schnell etwas zu tun. Schon die Flächen um die Kirchen und Gemeindehäuser und auf kirchlichen Friedhöfen könnten gut genutzt werden, um wertvolle und nutzbringende Pflanzen einzusetzen. „Forsythien, Platanen und Tuja sind nutzlos“, sagte er. Hier sei sogar eine Betonwand besser, weil darauf wenigsten Flechten wüchsen. Sinnvoll sei der Anbau heimischer Arten. Aufmerksam sollten Kirchengemeinden auf den eigenen Energieverbrauch schauen und Verschwendung bekämpfen. Wichtig sind dabei örtliche Energiebeauftragte, die regelmäßig durch kirchliche Gebäude gehen und prüfen, was verbessert werden könne. Der Kirchenkreis habe bereits ein gutes Rahmenkonzept für die nächsten Jahre, das nun in weitere Maßnahmen umgesetzt werden sollte. Für den gesamten Kirchenkreis empfiehlt Benhöfer ein Energiemanagement mit konsequenter Anwendung des „grünen Datenkontos“. Mit dieser von der Landeskirche bereitgestellten Plattform kann der Energieverbrauch erfasst und verwaltet werden. Auch sei zu überlegen, welche Bedingungen bei finanziellen Zuschüssen für Investitionen gelten sollen. „Hat eine Kirchengemeinde bestimmte Kriterien nicht erfüllt, bekommt sie keine Zuschüsse“, sagte Benhöfer. Die Landeskirche verlange inzwischen, dass auch Landes- und Bundesmittel beantragt werden, weil diese in der Regel mit weitreichenden Vorgaben zum Klimaschutz verbunden sind.
Weitere Themen der Kirchenkreissynode (KKS) waren Nachwahlen für das Präsidium und ein Bericht von Superintendent Andreas Brummer. Das Präsidium der Kirchenkreissynode ist wieder komplett. Nach dem Ausscheiden von Frank Nußbaum rückt der Hemminger Rudolf Schröder auf und wird stellvertretender Vorsitzender. Den freigewordenen Platz als Beisitzerin übernimmt Hildegard Hoffmann-Fesca aus Pattensen. Beide wurden einstimmig gewählt. „Ich freue mich, dass das Präsidium wieder komplett ist“, sagt der Vorsitzende Wolf Dietmar Kohlstedt. Superintendent Andreas Brummer stellte u.a. das Projekt „Spirituelle Experimentierräume“ vor, das sich auf Suchwege in und außerhalb von Kirchen begibt und von der Landeskirche Hannovers gefördert wird. Diakonin Janette Zimmermann wird dieses Projekt begleiten. „Es klingt wild und nebulös und das soll es auch sein“, sagt sie. Es gehe darum, Kirche an anderen Orten und außerhalb der gängigen Veranstaltungen erlebbar zu machen, z.B. beim Waldbaden oder in einer Yogaübung. Das Projekt läuft bis Ende 2027.