Region. Die lang ersehnten Sommerferien für rund 1,1 Millionen Schüler sowie 100.000 Lehrkräfte und pädagogisches Personal stehen vor der Tür: Seit Donnerstag, 14. Juli, an bis zum 24. August 2022 ruht der Unterrichtsbetrieb an den rund 3.000 niedersächsischen allgemein bildenden und berufsbildenden Schulen. Auch in den über 5.600 Kindertageseinrichtungen stehen die Schließzeiten an. Das Kitajahr endet offiziell am 31. Juli..
Das ausklingende Schul- bzw. Kitajahr 2021/2022 war erneut kein normales, es stand weiterhin im Zeichen der Corona-Pandemie. Hinzu kamen ab März neue Herausforderungen und Belastungen durch die Beschulung Tausender vor Krieg und Vertreibung geflüchteter Kinder und Jugendlicher aus der Ukraine. Alles in allem lässt sich von einem anstrengenden und belastenden, aber nichtsdestoweniger erfolgreichen Schul- und Kitajahr sprechen.
Kultusminister Grant Hendrik Tonne wünscht allen Schülern, den Lehrkräften und weiteren Schulbeteiligten sowie den Fachkräften in den Kindertageseinrichtungen und den Personen in der Kindertagespflege eine schöne und erholsame Ferien- und Urlaubszeit und dankt für ihr hohes Engagement während eines strapaziösen Schul- und Kitajahres mit folgenden Worten:
„Die Menschen, die in Kitas und Schulen für die Kinder und Jugendlichen arbeiten, haben mit sehr viel Einsatz und Engagement dafür gesorgt, dass dieses Jahr trotz der schwierigen Rahmenbedingungen ein großer Gewinn für die Kinder und Jugendlichen war. Trotz vieler Infektionen bei Kindern, Jugendlichen und dem Personal gelang es, unsere Kitas und Schulen offen zu halten. Es war ein langes, ein sehr forderndes und anstrengendes Jahr für die Bildungseinrichtungen und alle sind ferien- beziehungsweise urlaubsreif. Ich möchte mich daher heute noch einmal sehr herzlich für alles Geleistete bedanken und übermitteln, dass wir diese Leistungen auch sehen. Und wir arbeiten an allen Stellen mit Hochdruck daran, die personelle Unterstützung weiter zu verbessern. Das gilt für die Kindertageseinrichtungen ganz genauso wie für die Schulen. Ich wünsche allen eine gute Zeit – sie ist verdient und dringend notwendig!“
Kurzbilanz und Ausblick:
Dank unterschiedlichster Schutzmaßnahmen, die von allen in den Bildungseinrichtungen konsequent beherzigt und umgesetzt wurden, konnte trotz hoher Infektionszahlen ein durchgehender Regelbetrieb mit Präsenz der Kinder und Jugendlichen angeboten werden. Der Wert des gemeinsamen Lernens und die Möglichkeit für soziale Kontakte und Austausch konnten in diesem Jahr wieder gelebt werden. Das gilt auch für die Möglichkeiten, Schulfahrten und Ausflüge zu unternehmen, die in der letzten Zeit auch intensiv von den Schulen genutzt wurden.
Schulen und Kitas sind über den Bildungsaspekt hinaus zentrale Institutionen, die gesamtgesellschaftliche Funktionen erfüllen und daher dem Grunde nach auch offen sein und bleiben müssen. Das gilt auch nach den Sommerferien in Niedersachsen. Es wird Präsenzunterricht stattfinden, die Kitas bleiben offen. Vorsorglich sind Kitas und Schulen mit ausreichend Testkapazitäten ausgestattet worden, so dass nach Ferienende Testungen stattfinden können. Ob gegebenenfalls erneut eine verpflichtende Testphase notwendig sein wird oder freiwillige Selbsttests das Mittel der Wahl sein werden, ist Stand heute offen. Die notwendigen Vorbereitungen in beide Richtungen sind getroffen und konkrete Aussagen werden rund zwei Wochen vor Ferienende erfolgen.
Größter Respekt gilt den Schulen in Gänze für die wichtige Integrationsleistung der mittlerweile rund 15.000 Schüler, die aus dem ukrainischen Kriegsgebiet an den niedersächsischen Schulen aufgenommen und mit Bildungsangeboten versorgt wurden. In einer allgemein aufgrund des Fachkräftemangels auch im Bildungsbereich angespannten und von Corona-Ausfällen verschärften Lage waren die Bildung neuer Lerngruppen und das Vorhalten adäquater Lernangebote schulische Meisterleistungen, für die es herzlich zu danken gilt. Gleiches gilt für die Kindertageseinrichtungen, die pragmatisch trotz der angespannten Personallage über 1.300 Kinder aufgenommen haben. Auch hier wurde im Sinne der Kinder gehandelt, obwohl vielerorts bereits hohe Belastungen vorherrschten.
Vornehmlichste Aufgabe und Priorität Nummer 1 des Kultusministeriums ist, auch während der Sommerferien für eine gute personelle Ausstattung der Schulen zu sorgen und die Generierung von Lehrkräftestunden voranzutreiben. Dafür werden erstens das Einstellungsverfahren intensiv weiterbetrieben, zweitens das „Lehrkräfte-Gewinnungspaket“ konsequent umgesetzt und drittens weitere Unterstützungsmaßnahmen ausgelotet und initiiert. Es wird ständig nachgesteuert, wo sich Notwendigkeiten ergeben. Ziel ist, einen guten Schulstart 2022/2023 hinzulegen, was bedeutet, die Stundentafel vollumfänglich zu versorgen, die Verlässlichkeit der Grundschulen sicherzustellen sowie die Zusatzbedarfe Ganztag und Inklusion zu bedienen.