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Lebensqualität in der letzten Lebensphase verbessern - Checkliste soll Palliativversorgung optimieren

Symbolfoto. Quelle: pixabay.

Region. Wenn eine Heilung nicht mehr möglich ist, steht bei schwer kranken und sterbenden Menschen die Palliativversorgung im Vordergrund. Schwierig ist hier aber oft der Übergang zwischen den Versorgungsbereichen – vor allem bei der Entlassung aus dem Krankenhaus und der Behandlung im häuslichen Umfeld. Bei ambulanten Patienten sind dann in aller Regel der Hausarzt oder die Hausärztin erste Ansprechperson für medizinische und organisatorische Fragen..

Um diesen Ãœbergang zu erleichtern, hat eine Arbeitsgruppe der Gesundheitsregion Region Hannover unter Leitung von Prof. Dr. Nils Schneider, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover, gemeinsam mit vielen Akteur*innen und mittels einer Umfrage unter den Hausärzten eine Checkliste erstellt, die für vereinfachte und einheitliche Standards sorgen soll. 

„Die Checkliste dient dem Personal in Krankenhäusern bei der Entlassung von Patienten als Hilfestellung und soll die Informationslücke zwischen Krankenhaus und hausärztlicher Praxis schließen. Die Umfrage hat ergeben, dass dieser Übergang eine entscheidende Schnittstelle ist, die noch verbessert werden kann“, so Prof. Dr. Nils Schneider.

Im vergangenen Jahr hat die Arbeitsgruppe der Gesundheitsregion Region Hannover gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen rund 800 Hausärzte in der Region Hannover zur „Optimierung des Entlassungsmanagements von Patienten mit palliativem Versorgungsbedarf“ angeschrieben und befragt. Knapp 200 von ihnen, etwa 25 Prozent, nahmen teil. Ein klares Ergebnis aus der Umfrage: Entlassungsbrief und Medikationsempfehlung kommen für die Hausärzte zu spät. So wünschen sich 75 Prozent der Befragten, dass ihnen der Entlassungsbrief bereits einen Tag vor der tatsächlichen Entlassung übermittelt wird. 83 Prozent würden dasselbe bei den Medikationsempfehlungen begrüßen und 72 Prozent möchten, dass das entlassende Krankenhaus sich mit ihnen abspricht, wenn es eine Verordnung der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) vornimmt. Aus den Rückmeldungen wurden Empfehlungen zum „Entlassungsstandard“ für diese Patienten erarbeitet.

An der Erarbeitung der Checkliste waren das Klinikum Region Hannover, die DIAKOVERE, das Vinzenzkrankenhaus und die Medizinische Hochschule Hannover, jeweils mit Vertretern des ärztlichen Dienstes, Vertretern des Sozialdienstes bzw. Casemanagements und Pflegedienstleitungen beteiligt. Nach der Erprobungsphase in diesen Kliniken soll die Checkliste schrittweise in allen Kliniken als Standard eingesetzt werden. „Damit ist erneut gelungen, aus dem Netzwerk der Gesundheitsregion ein Projekt erfolgreich in die Praxis zu bringen, das die verschiedenen Ebenen der Gesundheitsversorgung besser miteinander verzahnt“, so Christine Karasch, Gesundheitsdezernentin der Region Hannover.

Für das Jahr 2025 ist eine erneute Befragung der Hausärzte angedacht, um zu evaluieren, inwieweit die Checkliste für eine bessere Versorgung hilfreich war.

Die Gesundheitsregion Region Hannover

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels stellt sich die Region Hannover den Herausforderungen, soziale und gesundheitliche Belange der Menschen in der Region Hannover bedarfsgerecht zu gestalten. Die aktuellen Themenfelder der Gesundheitsregion Region Hannover sind: Sektorenübergreifende/ integrierte Versorgung, Information und Gesundheitsbildung, Digitalisierung, Lotsenansätze, Notfallversorgung, medizinische Versorgung, Palliativversorgung, Gesundheitskompetenz und Quartiersentwicklung. Die Gesundheitsregion Region Hannover holt alle Akteure aus dem Gesundheitswesen an einen Tisch, um Versorgungsabläufe optimal aufeinander abzustimmen und die gesamte Kommunikation untereinander zu verbessern.