Hannover. Verbesserte Situation rund um die Limmerstraße: Die Stadtverwaltung hat im laufenden Jahr im Vergleich zu 2022 in Linden-Nord deutlich weniger Lärmbeschwerden, Konfliktpotenzial und Verschmutzung im öffentlichen Raum verzeichnet. Dies ist das Kernergebnis des Berichts 2023 zum entsprechenden interdisziplinären Handlungskonzept, den der Fachbereich Öffentliche Ordnung heute (13. Dezember) im zuständigen Ausschuss für Haushalt, Finanzen und Rechnungsprüfung vorgelegt hat..
So haben die gemeinsamen Streifen von städtischem Ordnungsdienst und Polizei in der Zeit von April bis Oktober beispielsweise deutlich seltener Ermahnungen aufgrund von Störungen aussprechen müssen: 861 statt 1.120 im Vorjahr. Auch die eingeleiteten Ordnungswidrigkeitsverfahren (von 162 auf 126) sowie die Anzahl der Musikboxen, die sichergestellt werden mussten, nahmen ab (von 49 auf 10).
Deutlich wurde erneut, dass die Menge der feiernden Menschen im öffentlichen Raum witterungsabhängig ist, dennoch sieht die Stadtverwaltung das Handlungskonzept als Grundlage für die Verbesserung in dem Areal rund um die Limmerstraße. „Der Mix aus Kontrollen, persönlicher Ansprache und sensibilisierender Kommunikation sowie Prävention hat sich als wirksam erwiesen. Insgesamt ist ein besseres Miteinander zu spüren“, bilanziert der Erste Stadtrat und Ordnungsdezernent Dr. Axel von der Ohe. „An dem Rückgang der angezeigten Ordnungswidrigkeiten, der Lärmbeschwerden, dem besseren Reinigungsbild und dem Rückgang der angezeigten Konflikte lässt sich der Erfolg ablesen. Neben dem Einsatz des städtischen Ordnungsdienstes ist diese positive Entwicklung vor allem auch unseren Partnern, hier vor allem der Polizei, den LimmernLichtern des Kollektiv 17 und aha zu verdanken.“
Erfolg durch gemeinsames Vorgehen
Die beliebtesten „Feierorte“ im öffentlichen Raum in oder am Rande von Linden-Nord sind der Küchengarten, Pfarrlandplatz, Dornröschenbrücke, Peter-Fechter-Ufer und Strandleben. Es ließ sich feststellen, dass mit besserer Wetterlage auch das Aufkommen von Personen an diesen Punkten anstieg. Die Zahl der eingegangenen Lärmbeschwerden stieg jedoch nicht im gleichen Maße. Die Verwaltung führt dies darauf zurück, dass die an jedem Wochenende durchgeführten offenen Gespräche zu gegenseitigen Erwartungen, der Respekt für andere Sichtweisen und vor allem die Zeit für Kommunikation gepaart mit Kontrollen und durchgeführten Ansprachen beziehungsweise Ermahnungen dazu geführt haben, dass in einer Vielzahl der Fälle Einsicht gezeigt wurde, sodass weitergehende Maßnahmen nicht erforderlich waren.
Von April bis Ende Oktober 2023 gingen in der Regel je zwei Mitarbeitende von städtischem Ordnungsdienst und Polizei freitags und sonnabends von 20 bis 2 Uhr in Linden-Nord Streife. Die Mitarbeitenden von Kollektiv 17 unterstützten in den Nächten mit den sogenannten „LimmernLichter“ den kommunikativen Ansatz des präventiven Konfliktmanagements im Lebensraum „Limmerstraße“ für ein verträgliches und konfliktfreies Miteinander. Die jeweiligen Einsätze der Kooperationspartner*innen des Kollektiv 17, der Polizei, des SOD und aha wurden im Nachgang gemeinsam regelmäßig reflektiert, um nachsteuern zu können.
Hintergrund des Handlungskonzepts ist, dass es in den Pandemiejahren 2020 und 2021 zu einer Häufung von Anwohner* -Beschwerden über Ruhestörungen, stark alkoholisierte Menschen, eine zunehmende Verschmutzung sowie Vandalismus im öffentlichen Raum in Linden-Nord gab. Wegen der ansteigenden Beschwerdelage und in Teilen einer Verminderung des Sicherheitsempfindens haben die Beteiligten im Jahr 2021 die fachbereichs- und behördenübergreifende „AG Sicherheit und Ordnung im öffentlichen Raum“ aktiviert, um kurzfristige Maßnahmen zur Verbesserung der Situation zu erarbeiten. Die den politischen Gremien unterbreiteten Handlungsempfehlungen wurden erstmalig im Frühjahr 2022 umgesetzt.