Region. Analysen des Landeskriminalamts (LKA) Niedersachsen ergaben: im Jahr 2022 gab es in Niedersachsen durchschnittlich 765 Fälle von Messenger-Betrug pro Monat. Dabei ist ein Gesamtschaden von über fünf Millionen Euro entstanden..
Bei persönlichen Nachrichten von einer unbekannten Telefonnummer wird in der Regel genauer hingeschaut. Aber dann die Entwarnung - die Nachricht stammt von einer bekannten Person, die ein Problem mit ihrem Handy hat. Wirklich Entwarnung? Nein, denn mit dieser Masche versuchen Täter an jede Menge Geld zu kommen.
Eine der häufigsten Methoden ist dabei das Vortäuschen eines verwandtschaftlichen oder freundschaftlichen Verhältnisses über verschiedene Messenger-Apps oder SMS. Die Täter versenden zunächst plausibel klingende Nachrichten mit dem Ziel, dass die empfangende Person dieser Nachricht Glauben schenkt und als Kontakt abspeichert. Kurz darauf werden Probleme beim Onlinebanking geschildert und um Hilfe bei einer wichtigen Überweisung gebeten.
Manchmal wird auch eine Notlage vorgetäuscht, um eine schnelle Geldüberweisung zu erhalten.
Zur Beurteilung und Analyse dieses Deliktfeldes wird auf die Zahlen der Eingangsstatistik zugegriffen, da eine Auswertung über die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) nicht möglich ist. Die hier vorliegenden Zahlen basieren daher auf Daten der laufenden Bearbeitung im Vorgangsbearbeitungssystem NIVADIS.
Diese Datenbasis ist nicht abschließend und unterliegt fortwährend Änderungen, weswegen die Zahlen lediglich als Richtwert zu betrachten sind.
Aus der Eingangsstatistik für das Jahr 2022 geht hervor, dass im monatlichen Durchschnitt 765 solcher Fälle bei der Polizei angezeigt wurden. Im gesamten Jahr 2022 ist dabei ein Schaden von über fünf Millionen Euro entstanden.
Das Landeskriminalamt Niedersachsen rät dazu, nicht auf die Nachrichten zu reagieren. Kontaktieren Sie die Person, die hier vorgetäuscht wird, auf alternativem Wege und lassen Sie sich nicht durch die falschen Chat-Partnerinnen und Partner davon abbringen. Überschreiben Sie nicht ungeprüft eine bei Ihnen im Adressbuch gespeicherte Rufnummer (z.B. von der Tochter oder dem Sohn) mit der angeblich neuen Rufnummer. Nutzen Sie einen anderen Messenger, Mailverkehr oder die Ihnen bekannten Rufnummern, um eine parallele Kommunikation zu starten.
Überweisen Sie auf keinen Fall Geld von Ihrem Bankkonto auf Ihnen unbekannte Bankkonten. Das Geld wird im schlimmsten Fall bereits nach kurzer Zeit nicht mehr zurückzuholen sein.
Sollten Sie auf diese Betrugsmasche hereingefallen sein, informieren Sie zunächst Ihre Bank. Ggf. kann die Überweisung noch gestoppt werden. Erstatten Sie im Anschluss Anzeige bei Ihrer örtlichen Polizeidienststelle oder über die Online-Wache der Polizei Niedersachsen. Erstellen Sie Screenshots des Chatverlaufes, des Kontaktes und von der Überweisung (mit eindeutig erkennbarem
Empfangskonto) und bringen Sie diese Daten mit zur Anzeigenerstattung.
Weitere Informationen finden Sie unter:
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