Barsinghausen. Auf einem ehemaligen Gewerbegrundstück an der Egestorfer Straße, zwischen der Kulturfabrik Krawatte und einem Getränkemarkt gelegen, sollen zwei neue Wohn- und Geschäftshäuser entstehen. Planungen eines privaten Investors sehen in den oberen Geschossen insgesamt 32 öffentlich geförderte Wohnungen für Ein- bis Sieben-Personen-Haushalte vor, während die Erdgeschosszone für gewerbliche Nutzungen zur Verfügung stehen soll – zum Beispiel für kleinflächigen Einzelhandel (Bäcker, Blumenshop), Gastronomie, Fitnessstudio, Arztpraxen oder Büros. Der Verwaltungsausschuss der Stadt Barsinghausen hat jetzt die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Grundstück Egestorfer Straße 30/32 beschlossen..
Derzeit stehen noch alte Betriebshallen, Lagerräume sowie ein Einfamilienhaus auf dem rund 5000 Quadratmeter großen Grundstück nördlich des Zechenparks. Die gewerbliche Nutzung, unter anderem durch die ehemaligen ADMI-Werke der Gebrüder Fuchs, wurde an diesem Standort bereits vor einiger Zeit aufgegeben. Außerdem diente ein Teil des Areals früher als Recyclingstation. Die alten Gebäude sollen nun abgerissen werden und Platz machen für ein Neubauprojekt mit einer gemischten Nutzung.
Ein Planungsentwurf sieht zwei dreigeschossige Gebäude mit jeweils einem zusätzlichen Staffelgeschoss vor: In den Erdgeschossen mit Praxen, Büros und kleinen Geschäften – in den ersten, den zweiten und den Staffelgeschossen mit öffentlich gefördertem Wohnraum. Konkret plant der Bauherr insgesamt 32 barrierefreie Wohnungen in einem Größenmix. Kleine Wohnungen von 45 bis 50 Quadratmetern für Singlehaushalte bis hin zu großen Vier-Zimmer-Wohnungen. Der Fokus solle jedoch auf kleinere Wohnungen liegen. Ziel sei es, auf diese Weise bezahlbaren Wohnraum in Barsinghausen zu schaffen.
In der Gestaltung der Hausfassaden seien Gliederungen durch bauliche Vor- und Rücksprünge sowie durch ein Wechselspiel aus Klinkern und Wärmedämmverbundsystem aufgenommen worden. Eine örtliche Bauvorschrift solle diese gestalterischen Ziele zum Ortsbild sicherstellen.
Zum Neubauprojekt gehören für die gewerbliche Nutzung zudem 30 Auto-Stellplätze sowie Abstellmöglichkeiten für mehrere Fahrräder und Lastenräder an der nördlichen Grundstücksgrenze zur Egestorfer Straße. Stellplätze für die Autos und Fahrräder der Bewohner werden im rückwärtigen Bereich hinter den Gebäuden eingerichtet.
Weil bislang kein rechtskräftiger Bebauungsplan für das Areal besteht, hat der Verwaltungsausschuss jüngst die Aufstellung eines Bebauungsplanes mit der Nummer 228 im beschleunigten Verfahren ohne Umweltprüfung beschlossen. Die Entwicklung an dieser Stelle stärke den Ortskern Barsinghausens und entspreche den städtebaulichen Entwicklungszielen der Innenentwicklung. Die Kosten des Planverfahrens werden über städtebauliche Verträge vom Investor übernommen. Eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit ist laut Stadtverwaltung für das dritte Quartal 2024 vorgesehen.