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„Neue Wertschätzung für Präsenzunterricht und Projektarbeit“- Lesemann besuchte Calenberger Schule

Pattensen. „Wir sind insgesamt gut durch die Corona-Pandemie gekommen, die Nachwirkungen sind aber deutlich zu spüren“, erklärte Schulleiterin Marita Kappeler der für Laatzen, Pattensen und Sehnde zuständigen SPD-Landtagsabgeordneten Dr. Silke Lesemann bei ihrem Besuch der Calenberger Schule in Pattensen. .

Lesemann war vor Ort, um sich über die Auswirkungen der Corona-Pandemie und aktuelle Herausforderungen der Förderschule zu informieren. Eltern und Schüler hätten die Corona-Maßnahmen gut mitgetragen und sich verantwortungsvoll gezeigt, erzählte Kappeler. Die digitale Beschulung habe nach Anlaufschwierigkeiten gut funktioniert. Allerdings seien die Schulschließungen für viele Kinder eine große Herausforderung gewesen.

„Einigen Kindern war ein geregelter Tagesablauf komplett verloren gegangen, sie litten unter fehlenden sozialen Kontakten. Bewegungsmangel und Gewichtszunahmen waren feststellbar“, berichtete Kappeler. Die Kinder müssten lernen, sich wieder auf einen ganzen Schultag vor Ort einzustellen und sich im System Schule zurechtfinden, so Kappeler. Die Schulpsychologen seien gefragter, als vor der Pandemie. „Einige Kinder kämpfen mit dem Gefühl von Leere und Existenzängsten“, so Kappeler. Zudem bliebe bei allen an der Schule immer eine kleine Unsicherheit zurück, ob geplante Projekte stattfinden können oder erneute Einschränkungen dies verhindern. Trotz vieler negativer Auswirkungen der Pandemie sehe sie aber auch positive Effekte. „Es gibt jetzt eine ganz neue Wertschätzung bei unseren Schülern für den Präsenzunterricht und das gemeinsame Lernen“, so Kappeler. Auch die fächerübergreifende Zusammenarbeit und der Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) hätten in dieser Zeit einen besonderen Stellenwert erlangt. So haben Schüler im Schulgarten gearbeitet unter anderem Hochbeete angelegt. „Der Wunsch nach Projektarbeit und Zusammenhalt ist jetzt besonders groß und wir freuen uns über die Freiräume, die uns das Kultusministerium hier einräumt“, so die Schulleiterin. Sie lobte in diesem Zusammenhang das „Startklar in die Zukunft“ Programm des Landes, mit dem sie unter anderem den „Ernährungsführerschein“ oder Unterrichtsgänge zu den außerschulischen Lernorten „Heuhüpfer“ und „Buller&Bü“ für ganze Jahrgänge ermöglichen konnte. „Solche Projekte wären für uns finanziell in diesem Rahmen nicht machbar“, so Kappeler. „Das „Startklar“ Programm kommt bei vielen Schulen sehr gut an und ich hoffe deshalb, dass es weitergeführt werden kann“, so die SPD-Landtagsabgeordnete. Neben dem Unterricht in der Calenberger Schule übernimmt die Förderschule auch die sonderpädagogische Grundversorgung mehrerer Kommunen in der Region. Die 48 Lehrkräfte müssen daher häufig mehrfach täglich zwischen verschiedenen Schulstandorten wechseln. Das stelle die Schule regelmäßig vor Planungs- und Personalprobleme und sei auch für viele Lehrkräfte belastend. „Im Rahmen der Inklusion arbeiten wir auch mit vielen Regelschulen zusammen, hier haben sich Netzwerke etabliert“, so Kappeler. Im Hinblick auf die aktuelle Diskussion zur Errichtung eines regionalen Beratungs- und Unterstützungszentrum Inklusive Schule (RZI) für die Region Hannover wünschte sich Kappeler deshalb eine enge Zusammenarbeit mit den Förderschulen. „Für ein gutes Gelingen sollten die Netzwerke und das Beratungswissen der Förderschulen beim Aufbau des RZI genutzt werden“, stimmte Lesemann zu und versprach, das Anliegen mit in den Landtag zu nehmen.